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Feministisch-sozialistisch
Newsletter Frauen- und Genderpolitik
Dienstag, 06. Juli 2021
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Liebe Leserinnen und Leser, für die Schulen und die Parlamente haben die Sommerferien begonnen und sinkende Inzidenzen und steigende Impfraten lassen viele in diesen Tagen aufatmen. Fast fühlt es sich im zweiten Sommer der Pandemie an, als könnte eine Rückkehr zur Normalität gelingen. Wir haben auf unserem zweiten digitalen Parteitag mit dem Titel »Jetzt! Machen wir das Land gerecht« unser Wahlprogramm beschlossen. Online können unsere Vorschläge für gerechtere Politik schon hier gelesen werden, wer das Programm lieber gedruckt lesen möchte, kann es hier bestellen. Wir wünschen allen eine sonnige Auszeit und freuen uns auf viele Gespräche im Wahlkampf. Bleibt gesund! Eure Redaktion: Friederike Benda, Alicja Flisak, Claudia Gohde, Bettina Gutperl, Katharina Kirchhoff, Lisa Mangold, Sara Roloff, Antje Schiwatschev, Nancy Staniullo, Bianca Theis, Julien Then, Vera Vordenbäumen, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann
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Geschlechtergerechtigkeit auf die politische Agenda!
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Zur Bundestagswahl 2021 fordert der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) alle Parteien auf, dem Verfassungsauftrag der faktischen Gleichberechtigung der Geschlechter endlich gebührend Rechnung zu tragen. Handlungsbedarf sieht der djb in allen Bereichen von Recht und Gesellschaft. Und er fordert: Besonders Frauen mit Behinderungen, lesbische, queere, trans* oder intergeschlechtliche Frauen, Frauen mit Migrationsgeschichte sowie Women of Color müssen besser vor Diskriminierung und Stereotypisierung geschützt werden.
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Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates 2021
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Die DF-Mitgliederversammlung am 19. und 20. Juni stand unter dem Motto:Frauenrechte auf die Agenda. Die Delegierten wählten Dr. Beate von Miquel zur neuen Vorsitzenden des Deutschen Frauenrats und Lisi Maier und Anja Weusthoff zu ihren Stellvertreterinnen. Neben der Wahl einer neuen Spitze, nutzen die Delegierten die Mitgliederversammlung, um eine klare politische Botschaft zu senden: In einer Resolution fordert der DF ein klares Bekenntnis der demokratischen Parteien zu einer aktiven Gleichstellungspolitik zur Überwindung der Corona-Pandemie. Die DF-Beschlusslage wurde umfassend aktualisiert. So tritt der Dachverband künftig u.a. für eine Stärkung der Tarifbindung und einen Mindestlohn von nicht unter 12 Euro ein. Der DF fordert außerdem einen Bundesaktionsplan gegen Antifeminismus und eine Reform des Abstammungsrechts, die Zwei-Mütter-Familien rechtlich heterosexuellen Eltern gleichstellt. Die Delegierten stimmten außerdem für den kostenlosen Zugang zu nicht-verschreibungspflichtigen Verhütungsmitteln für alle und für Verbesserungen in der Geburtshilfe. Künftig macht sich der DF u.a. für eine feministische Außenpolitik stark, die Frauen in Friedensverhandlungen angemessen repräsentiert und dafür sorgt, dass Projekte in der internationalen Zusammenarbeit auch Gleichstellung fördern. Für pflegende Angehörige fordert der DF öffentlich finanzierte Entlastungsangebote. Außerdem fordert der DF einen Umbau der Pflegeversicherung hin zu einer Pflegevollversicherung.
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Frauenplenum der LINKEN wird Teil des Deutschen Frauenrats
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Seit dem 20. Juni ist das Frauenplenum der LINKEN Teil des Deutschen Frauenrats. Wir danken herzlich für die Aufnahme in die vielfältige Organisation, deren Ziel Verständigung zwischen Parteien, Kirchen und Verbänden im Sinne der Emanzipation und Gleichstellung der Frauen ist. Wir freuen uns darauf, von nun an aktiv an diesem Prozess mitzuwirken und unsere Erfahrungen aus jahrelanger feministischer Parteiarbeit mit einzubringen. Die Bearbeitung der Krise, auch noch lange nachdem das Virus uns nicht mehr direkt bedroht, darf nicht zulasten von Frauen gehen. Dafür kämpfen wir gemeinsam. Einen kurzen Bericht von unserem zweiten digitalen Frauenplenum gibt es hier:
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Es sind Morde an Frauen, weil sie Frauen sind - und das heißt: Femizid!
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Die Regierung hat in den letzten vier Jahren keins der akuten Probleme beim Gewaltschutz gelöst. In den ersten 156 Tagen des Jahres wurden in Deutschland über 70 Frauen getötet, weil sie Frauen sind. Es gibt eine deutliche Zunahme von Gewalt an Frauen. In ihrer letzten Rede in dieser Legislatur rechnet die Frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cornelia Möhring, mit der GroKo ab und kritisiert, Frauenhausplätze fehlen, die Finanzierung des Hilfesystems ungeklärt, die Umsetzung der Istanbul-Konvention löchrig. Was soll denn noch passieren, damit die Regierung das Thema ernst nimmt?! Wir LINKE fordern: Femizide anerkennen, Istanbul-Konvention vollständig umsetzen!
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Lieferkettengesetz: Zu kurz gegriffen
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Das im Juni verabschiedete Lieferkettengesetz hätte für Arbeiter*innen weltweit Verbesserungen bringen können - doch es hält nicht was es verspricht. Es wäre eine riesige Chance gewesen, deutsche Unternehmen endlich in die Pflicht für Menschenrechte entlang ihrer Produktion und Lieferung zu nehmen. Wieso das nicht geklappt hat, und wieso das gerade für Frauen ein Problem ist, erklären Cornelia Möhring und Michel Brandt in einem Debattenbeitrag im Der Freitag.
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Gute Arbeit im Einzelhandel – nur mit Tarifvertrag!
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Insgesamt verloren zwischen 2010 und 2019 fast die Hälfte (44 Prozent) der Beschäftigten im Einzelhandel den Schutz eines Tarifvertrags. Dies belegt eine Anfrage des gewerkschaftspolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE, Pascal Meiser an die Bundesregierung. Laut statistischem Bundesamt sind knapp zwei Drittel der Erwerbstätigen im Einzelhandel Frauen. 45 % der Erwerbstätigen im Einzelhandel arbeiteten in Teilzeit, die überwiegende Mehrheit davon sind Frauen. »Wer es mit dem in der Corona-Krise viel bekundeten Respekt für Verkäuferinnen und Verkäufer ernst meint, der muss für höhere Löhne im Einzelhandel sorgen.« Pascal Meiser.
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Die »Vorstandsquote« kommt - viel Symbolpolitik, wenig Wirkung
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Das Führungspositionengesetz wird nachgeschärft, aber kratzt weiter an der Oberfläche. Neu ist die "Mindestbeteiligung" einer einzigen Frau in einigen Vorständen, an Monokultur in Führungsetagen ändert sich wenig. Doris Achelwilm, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion fordert: Wir brauchen endlich gerechte Verteilung von Zeit, Geld und Macht!
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Für das Leben – Das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sichern
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In der letzten Woche dieser Legislatur stimmte der Bundestag über den Antrag der Linksfraktion zu reproduktiver Gerechtigkeit ab. Als einzige Fraktion fordert DIE LINKE so eindeutig, eine Abschaffung des Paragraphen 218 und damit eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Die Rechte von Schwangeren, mit und ohne Kinderwunsch, sollten stattdessen durch ein „Reproduktive Rechte- Gesetz“ gestärkt werden. Mit den Stimmen der Fraktionen der SPD, CDU/CSU, FDP und AfD wurde der Antrag abgelehnt.
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EU-Parlament stärkt reproduktive Rechte und Selbstbestimmung
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Das EU-Parlament verabschiedete Ende Juni den Matic-Bericht. Die klare Forderung: Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Mit der Bestätigung des Berichts setzt das Parlament ein deutliches Zeichen für die Stärkung reproduktiver Rechte. Der Matic-Bericht kann als Neuauflage des Estrela-Berichts verstanden werden, der 2013 zu heftigen Debatten und einer knappen Abstimmung geführt hatte. Damals war es konservativen und rechten Akteuren gelungen gegen den Antrag zu mobilisieren. Der neue Anlauf ist auch eine Kampfansage für reproduktive Rechte und körperliche Selbstbestimmung.
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Daphna Joel, Luba Vikhanski: Das Gehirn hat kein Geschlecht. Wie die Neurowissenschaft die Genderdebatte revolutioniert
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Wissenschaft macht Politik - und formt die Gesellschaft. So hat die männlich dominierte Hirnforschung über Jahrhunderte wirkmächtig die Lüge von den strukturellen Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Gehirnen »bewiesen« - und damit die biologische Überlegenheit des Mannes manifestiert. Die israelische Neurowissenschaftlerin Daphna Joel deckt auf, warum sich dieser Mythos so hartnäckig hält und wer von ihm profitiert. Sie belegt anhand neuester Studien und ihrer eigenen Grundlagenforschung, dass Männer- und Frauengehirne nicht von Natur aus unterschiedlich ticken, und erklärt, was wirklich unser Denken und unser Handeln beeinflusst. Mit ihrem Manifest stellt Daphna Joel den neuen Feminismus auf wissenschaftliche Füße. Erschienen im dtv Verlag
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Visueller Aktivismus mit Instagram
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In der vorliegenden Studie legt Tanja Maier wichtige Grundlagen zum Verständnis der Plattform Instagram und geht zum Beispiel auf die Funktionsweise personalisierter Algorithmen ein. Sie zeigt, wie sich Instagram als politisches Forum nutzen lässt, und nennt geeignete Strategien, um linke Inhalte sichtbar zu machen. Die Studie ist Teil eines Projekts der Rosa-Luxemburg-Stiftung, in dem Potenziale von linkem Aktivismus auf den Plattformen analysiert und Angebote für Aktivist*innen entwickelt werden.
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Kiley Reid: Such a Fun Age
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Alix Chamberlain ist eine Frau, die bekommt, was sie will, und die ihr Geld damit verdient, anderen Frauen genau das beizubringen. Als ihrer Babysitterin Emira Kidnapping vorgeworfen wird, weil sie sich kurz vor Mitternacht mit Alix' weißer Tochter in einem Supermarkt aufhält, ist Alix schockiert und will den Vorfall wiedergutmachen. Doch Emira hat andere Sorgen: Kurz vor ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag hat sie immer noch keinen richtigen Job, sie ist ständig pleite und misstrauisch gegenüber Alix' Wunsch zu helfen. Je verzweifelter Alix Emira zu einem Teil ihrer Familie machen will, desto mehr verrennt sie sich. Dann geht ein Video online und stellt alles in Frage, was sie zu wissen glaubten: über sich selbst, einander, und die komplexe Dynamik von Privilegien. Erschienen bei Ullstein Buchverlage
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Rund und schön
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Ein persönlicher Essay der finnischen Regiseurin Kiti Luostarinen über den weiblichen Körper und all die Ansprüche an ihn. »Rund und schön« entstand in Zusammenarbeit mit über 90 Frauen im Alter zwischen 4 und 90 Jahren und erzählt und erzählt von den Erfahrungen und Gefühlen ihres Lebens als Frauen. »Rund und Schön« ist ein Film über das Gefühl, in einem weiblichen Körper zu leben, sich vom Mädchen zur Frau zu entwickeln, alt zu werden und zu sterben. Ehren wir Frauen unseren Körper? Wissen wir, was in der Körpererinnerung versteckt liegt?
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Queer Cinema
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Der erste schwule Film weltweit erscheint 1919 in Deutschland. Seitdem haben sich deutsche Filmemacher*innen immer wieder mit dem Thema Queer beschäftigt. Die Dokumentation schaut auf 100 Jahre deutsche, queere Filmgeschichte. Während dieser Zeitspanne erscheinen in Deutschland immer wieder Filme, die sich mit Homo- und Transsexualität beschäftigen. Das Thema wächst und verändert sich mit der gesellschaftlichen Debatte darüber. Die Filme sind ein Spiegel dessen, wie die Gesellschaft mit transidentischen, homosexuellen und queeren Menschen umgeht. Zudem sind sie oft ein mutiges Plädoyer für mehr Toleranz und Offenheit in jener Zeit, als gleichgeschlechtliche Liebe noch mit Gefängnis bestraft wurde. Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Meilensteinen dieser Entwicklung und fragt: Wie queer war, ist und wird das deutsche Kino in Zukunft sein? Die Frage ist berechtigt: Anfang Februar haben sich 185 deutsche Schauspieler*innen unter dem Hashtag #actout kollektiv als lesbisch, schwul, bi, queer, nicht-binär oder trans geoutet. Sie fordern damit mehr Anerkennung für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Geschlechter-Identitäten und zugleich mehr Sichtbarkeit in Film und Fernsehen. Bei der Kampagne geht es nicht nur um queer, sondern um Vielfalt allgemein.
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7. Juli 2021, 19:00 - 21:00 Uhr, Vortrag/Diskussion »Materialistischer Feminismus & Carearbeitsdebatte«, mehr 9. Juli 2021, 17:00 - 19:00 Uhr, Ausstellungseröffnung »Ohne Frauen ist kein Staat zu machen«, mehr 9. Juli 2021, 19:00 - 21:00 Uhr, Buchhvorstellung »Clara Zetkin – eine rote Feministin«, Mertonstr. 26, Frankfurt a.M. mehr 9. Juli 2021, 19:30 - 21:00 Uhr, Digitaler Filmabend und Fachgespräch »Mode.Macht.Menschen«, mehr 10. Juli 2021, 09:30 - 23:59 Uhr, Tagung »Frauen in Transformations-Gesellschaften 1990-2020«, mehr 10. Juli 2021, 16:00 - 20:00 Uhr, Workshop »(un)sichtbar - queer und fat acceptance*«, mehr 12. Juli 2021, 19:30 - 21:00 Uhr, Vortrag/Diskussion »Antifeminismus«, mehr 19. Juli 2021, 18:30 - 20:00 Uhr Seminar »Trans*geschlechtlichkeit in der Psychotherapie«, mehr 21. Juli 2021, 19:00 - 21:00 Uhr, Vortrag/Diskussion »Kernthemen feministischer Organisation & Praxis«, mehr
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