Feministisch-sozialistisch

Newsletter Frauen- und Genderpolitik

Montag, 07. März 2022

Liebe Genossinnen,

in diesem Jahr fallen der Frauenkampftag und der Equal Pay Day (der Tag der gleichen Bezahlung) fast auf dasselbe Datum. Der Aktionstag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Immerhin begehen wir ihn drei Tage früher als im letzten Jahr. Ein Erfolg könnte man meinen, wenn es nicht so absurd wäre, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich überhaupt noch 18 Prozent weniger Lohn bekommen als Männer. Das liegt vor allem daran, dass Frauen häufiger in Jobs arbeiten, die schlecht bezahlt werden. Und wer zu geringen Löhnen arbeitet oder viele Jahre in Teilzeit, der wird das am Ende auch auf dem Rentenzettel sehen. Altersarmut ist weiblich. Solange das so ist, ist die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern nicht erreicht.

In diesen Tagen befinden sich die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in Tarifverhandlungen. Es sind hier vor allem Frauen, die für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung streiten. Wir sagen: richtig so, denn eure Arbeit ist mehr wert! Gleichzeitig werden um den und am 8. März wieder in zahlreichen Städten in Deutschland und weltweit Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden, für die gerechte Verteilung von Sorgearbeit, für höhere Löhne und Anerkennung, für sexuelle Selbstbestimmung und gegen sexualisierte Gewalt und Femizide, für Klimaschutz und Frieden stattfinden.

Gerade der Ruf nach Frieden ist in diesen Stunden aktueller denn je. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen. Russland muss den Krieg sofort beenden und an den Verhandlungstisch zurückkehren. Alle diplomatischen Möglichkeiten zur Deeskalation müssen genutzt werden. Unsere Solidarität gilt den Menschen vor Ort, die schon lange unter dem Kampf um Einflusssphären leiden – und nun brutal von den Kampfhandlungen betroffen sind. Schluss mit der Aufrüstung, die Waffen nieder! 

Der Einsatz für den Frieden war immer auch Teil feministischen Protests. Er ist es bis heute. Wir stehen solidarisch an der Seite der vielen Frauen, Lesben, Trans-, Inter- und Nichtbinären Personen und rufen auch unsere Mitglieder auf, sich an den Protesten zum Internationalen Frauen*kampftag zu beteiligen.

In diesem Sinne: heraus zum 8. März!

Mit herzlichen und solidarischen Grüßen,

Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler

 
Aktuelles Aus der Partei Internationales Lesenswert Filme Termine
 

Aktuelles

 

Ver.di ruft zum Streiktag in den Sozial,- und Erziehungsdiensten am 8. März auf

Die erste Tarifrunde am 25. Februar 2022 in den Sozial,- und Erziehungsdiensten ist gescheitert. Ver.di ruft nun zu einem Streik,- und Aktionstag am 8. März 2022 auf. Als LINKE unterstützen wir ihre Forderungen nach gesellschaftlicher und finanzieller Aufwertung ihrer für die Gesellschaft so unverzichtbaren Arbeit. Der Kampf ist auch ein wichtiger Beitrag zur Gleichstellung von Frauen, die den größten Teil der Beschäftigten in Kitas und Jugendämtern stellen.

Weiterlesen
 
 

Aus der Partei

 

Heraus zum 8. März!

Der Ruf nach Frieden ist in diesen Tagen aktueller denn je! Als Feminist*innen stehen wir an der Seite mit allen Menschen, die vor Krieg und Elend flüchten. Wir stehen in Solidarität mit den vielen Menschen, die sich gegen ein kriegerisches, patriarchales Herrschaftssystem zu wehr setzen und dabei oftmals ihr eigenes Leben kritisieren. Wir stehen mit allen Frauen und Queers auf der Straße, die für gute Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, ein schönes Leben kämpfen - hier in Deutschland und weltweit! In diesem Sinne - heraus zum 8. März.

Weiterlesen
 

Ausschreibung für den Clara-Zetkin-Frauenpreis 2022 gestartet

Die Verleihung des Clara-Zetkin-Frauenpreises wurde in diesem Jahr auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschoben. Die Verleihung findet am 24. Juni 2022 in Erfurt statt. Weitere Informationen folgen.

Die Bewerbung für den Clara-Zetkin-Frauenpreis ist bis 8. Mai 2022 möglich.

DIE LINKE lobt anlässlich des Frauentages 2021 zum zwölften Mal einen Preis aus, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt werden.

Weiterlesen
 
 

Internationales

 

Russische Feministinnen protestieren gegen Putins Angriffskrieg

Mehrere Dutzend feministische Basisgruppen sind aktuell in russischen Städten aktiv. In einem Manifest rufen sie Feministinnen auf der ganzen Welt dazu auf, sich gegen die militärische Aggression der Putin-Regierung zu wehren. 

Weiterlesen
 
 

Lesenswert

 

Anleitung für eine Revolution Nadja Tolokonnikowa: Anleitung für eine Revolution

Nadja Tolokonnikowa wird den meisten Menschen bekannt sein als Mitglied der künstlerisch‑politischen Gruppe Pussy Riot. In dem Buch gewährt sie tiefere Einblicke in die Vorbereitung und den Ablauf der Aktionen von Pussy Riot. Außerdem analysiert sie die politische Lage in Russland, besonders in Hinblick auf die Rechte von Frauen, Homosexuellen und der politischen Opposition insgesamt. Schließlich schildert sie ihren umstrittenen sechszehnmonatigen Gefängnisaufenthalt, der auf das „Punk‑Gebet“ von Pussy Riot in der Christ‑Erlöser‑Kathedrale folgte. Episodisch springt die Erzählerin zwischen Kindheitserinnerung, Aktionskunst und Gulag-Alltag und hält bis zum Schluss die Spannung aufrecht. Gespickt ist das Ganze immer wieder mit Direktzitaten von den russischen Kontrollorganen. 

Weiterlesen
 

Gegen den neuen Krieg in Europa

Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine befindet sich Europa im schwersten militärischen Konflikt seit den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien. In vielen Städten und Regionen der Ukraine gibt es Explosionen. Menschen befinden sich auf der Flucht. Die Eskalation fordert viele Opfer, auch unter Zivilist*innen. Europa steht vor den Trümmern des zerrütteten Verhältnisses zu Russland.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung befasst sich in einem Dossier mit den Hintergründen und Folgen des Krieges in der Ukraine. 

Weiterlesen
 
 
 

Filme

 

Heraus zum 8. März und dann ab ins Kino!

Zum Internationalen Frauen*kampftag wollen wir euch den Film Bodies we take to the Streets empfehlen, der gerade an ausgewählten Tagen in Berliner Kinos läuft. Der Dokumentarfilm zeigt die Vielfalt feministischer Kämpfe in Berlin und stellt gleichzeitig auch die Frage nach Gemeinsamkeiten. Wie ist Feminismus mit anderen Protesten gegen Rassismus und Ausbeutung verbunden? Verbindet uns mehr als der Glaube, dass diese Gesellschaft veränderbar ist? Infos und Termine gibt es hier​​​​​​​

 
 

Termine

 

09.03.2022, 19:00 - 21:00 Uhr, Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft – Entstehung der Frauenbewegung, Online Veranstaltung, mehr

09.03.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, "Blumen - Liebe - Revolution" - Lesung und Gespräch, Frankfurt Oder, mehr

14.03.2022, 18:30 - 20:00 Uhr, Krieg in der Ukraine,Diskussion/Vortrag, Online Veranstaltung, mehr

17.03.2022, 17:00 - 21:00 Uhr, Zusammen sind wir stärker, Online-Veranstaltung, mehr

18.03.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, Geschlechtersensible Medizin, Diskussion/Vortrag, Halberstadt, mehr

19.03.2022, 14:00 - 18:00 Uhr, «Neuzeitliche Heldinnen» — ein Workshop zu Ehren von Alexandra Kollontai, Köln, mehr

19.03.2022, 16:00 - 18:00 Uhr, Wir sind noch da! Mutige Frauen aus Afghanistan, Lesung, Weil der Stadt, mehr

19.03.2022, 17:00 - 19:00 Uhr, Wozu werden Frauen* gezwungen, wenn sie keine Schwangerschaftsabbrüche machen dürfen? Film/Diskussion,  Stuttgart, mehr

25.03.2022, 19:00 - 20:30 Uhr, Die 4-in-1-Perspektive: feministische Utopie und Kompass für Politik hier und heute, Diskussion/Vortrag, Herford, mehr

27.03.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, Geboren in Ravensbrück, Film/Diskussion, Halle, mehr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Diesen Newsletter erhalten Sie entweder als Mitglied der Partei Die Linke oder weil Ihre E-Mail-Adresse in unsere Mailingliste eingetragen wurde. Abonnement ändern oder löschen

Das Newsletter-Archiv finden Sie ebenfalls an dieser Stelle.
Die Redaktion erreichen Sie unter frauennewsletter@die-linke.de.

V.i.S.d.P.: Jörg Schindler
Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin
Telefon: (030) 24 009 550, Telefax: (030) 24 110 46
E-Mail: frauennewsletter@die-linke.de