Feministisch-sozialistisch

Newsletter Frauen- und Genderpolitik

Mittwoch, 23. November 2022

Bloody November Commemoration Held In The Hague Iranian women are shouting slogans against the Islamic Regime, during B

Foto: IMAGO/Romy Arroyo Fernandez / IMAGO/NurPhoto

Liebe Leserinnen und Leser,

die deprimierende Weltlage kann mensch wahrlich nicht der Jahreszeit, dem lichtlosen und in christlich geprägten Kulturkreisen dem Totengedenken verschriebenen Monat November, unterschieben. In der Ukraine müssen die Menschen im andauernden Krieg ohne Strom und Wasser in ihren zerbombten Häusern frieren. Im Iran kämpfen die Frauen seit Wochen um ihre Menschenrechte und müssen fürchten, dass das anachronistische System der Mullahs tausende inhaftierte Frauen und Männer mit Verhängung der Todesstrafe hinrichtet. Erdogan bombardiert, von seinen Nato-Partnern weitgehend unkritisiert und von uns kaum wahrgenommen, ungestraft ein weiteres Mal Kurdinnen und Kurden, im fast schon vergessenen Afghanistan droht eine Hungerkatastrophe in diesem Winter und dann, ja dann gibt’s auch noch die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar. Aktuell das einzige Ereignis, das sich medialer Aufmerksamkeit sicher sein kann. Natürlich boykottieren wir, oder doch viele von uns, das Turnier der korrupten FIFA im Wüstenstaat, der 15.000 Arbeitsmigranten auf den WM-Baustellen sterben ließ. Auch die Homophobie von Scheichs und FIFA ruft berechtigt unseren Zorn im Einklang mit den empörten Medien auf. Ebenso unsichtbar wie die katarische Frauenfußballnationalmannschaft ist aber die Kritik an der Situation der Frauen im wahrscheinlich reichsten Land der Welt. 

Seid stark und kämpft weiter!

Eure Redaktion: Alicja Flisak, Bettina Gutperl, Antje Schiwatschev, Bianca Theis, Vera Vordenbäumen, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann

  

 
Aktuelles Aus der Partei Aus der Fraktion Internationales Lesenswert Hörenswert Filme Online Termine
 

Aktuelles

 

#TrautesHeimLeidAllein- gemeinsam gegen Häusliche Gewalt

Am diesjährigen Tag zur Ächtung der Gewalt an Frauen am 25. November stellt Terre des Femmes den Kampf gegen häusliche Gewalt in den Mittelpunkt der Aktionen. Das eigene Zuhause ist für viele Frauen immer noch der gefährlichste Ort. In Deutschland ist statistisch jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen - egal, aus welcher sozialen Schicht oder Altersgruppe. Betroffene verstecken oft aus Scham und Angst die Spuren der erlebten Gewalt und können sich aufgrund von finanzieller oder emotionaler Abhängigkeit nicht aus der Situation befreien. Wenn wir nicht genau hinschauen, bleiben die Betroffenen mit ihrem Leid allein.

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Notstand in der klinischen Geburtshilfe

Am 20. Oktober 2022 wurde von der Regierung das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verabschiedet.

Dieses sieht vor, dass ab 2025 nur noch qualifizierte Pflegekräfte, die der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt werden, im Pflegebudget berücksichtigt werden. Diese Gesetzesänderung hat eine gravierende Folge: so muss medizinisches Fachpersonal anderweitig von den Krankenhäusern finanziert werden. Betroffen sind Physiotherapeuten / Ergotherapeuten / Logopäden / Heilerziehungspfleger und weitere Berufsgruppen.

Besonders hart trifft es insbesondere die Geburtshilfe: so sind Hebammen und Entbindungspfleger ebenfalls nicht mehr im Pflegebudget berücksichtigt. Der Deutsche Hebammen Verband hat eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht. Die Forderung, die Leistungen von Hebammen nicht aus dem Pflegebudget zu streichen, kann hier unterstützt werden.

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10 Jahre Pinkstinks - Herzlichen Glückwunsch!

Stevie Schmiedel gründete Pinkstinks 2012. Zuerst ging es darum, Sexismus überhaupt ins Bewusstsein zu bringen. Das gesellschaftliche Interesse an dem Thema war gering. Die Themen der Anfangsjahre waren Rollenstereotype und Sexismus in der Werbung. Gerade an Beispielen von Gendermarketing zeigte Pinkstinks eindrücklich, wo das Problem liegt. Mit Erfolg: Ferrero nahm aufgrund der Kampagne das rosafarbene Ü-Ei „nur für Mädchen“ vom Markt, auch andere Firmen reagierten auf Kritik von Pinkstinks. Ein weiterer wichtiger Bereich war und ist Theaterarbeit an Schulen, die Kinder bestärkt und über Geschlechterrollen aufklärt. Diese Kämpfe sollen heute mit aktuellen Debatten zu Verschränkungen von verschiedenen Diskriminierungsformen verbunden werden, mit Fragen zu Klimapolitik aus feministischer Perspektive und mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Geschlecht. Aktuell informiert Pinkstinks unter anderem zu Ageism, Altersdiskriminierung.

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Equal Pay Day 2023

Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von über 30 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die Equal Pay Day Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind.

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Vorbereitung der 67. Sitzung der UN Frauenrechtskommission

Die Frauenrechtskommission (FRK) ist das wichtigste UN-Gremium zur Förderung von Frauenrechten und der Gleichberechtigung der Geschlechter. Sie beschäftigt sich in ihrer 67. Sitzung vom 06.-17. März 2023 mit dem Schwerpunktthema Innovation, technologischer Wandel und digitale Bildung für Geschlechtergleichstellung. UN WOMEN Germany lädt am 22.11 zu einer digitalen Veranstaltung zur Vorbereitung der Kommissionssitzung ein. 

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„Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap!“

In Deutschland leisten Frauen nach wie vor den Großteil unbezahlter Sorgearbeit, wie z. B. Kindererziehung, Pflege und Hausarbeit. Dies hat für Frauen neben der kognitiven Belastung durch die Planungs- und Organisationsarbeit (Mental Load) erhebliche Nachteile zur Folge, sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch beim Erwirtschaften eigener Einkünfte bis hin zur Rente. Auf einer Fachtagung haben die  26 Mitglieder im Bündnis Sorgearbeit fair teilen, den Blick auf diese Befunde gelenkt und unterstreichen, dass die Politik gefordert ist, Maßnahmen zur Schließung der Sorgelücke auf den Weg zu bringen.

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Aus der Partei

 

Eva-Maria Kröger - unsere Oberbürgermeisterinnenkandidatin für Rostock

Im ersten Wahlgang zur Rostocker OB-Wahl am 13. November erhielt Eva-Maria Kröger mit 25,3 Prozent die meisten Stimmen. Aktuell ist Eva-Maria Abgeordnete im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Rostocker Bürgerschaft. Die 40-Jährige ist in Rostock geboren, verwitwet, hat eine erwachsene Tochter und lebt in einer Partnerschaft. Nach dem Abitur studierte sie in Rostock und Tübingen Politikwissenschaften und öffentliches Recht.  Ihr Rezept für die OB-Wahl: Vor Ort sein, Haustürgespräche führen. »Ich versuche, so viel wie möglich in den Stadtteilen zu sein, Haustürgespräche zu führen. Ich möchte nahbar sein. Ich bin kein Medienstar, da habe ich auch keine Lust drauf. Ich möchte für die Rostockerinnen und Rostocker da sein und ich glaube, dass diese Botschaft auch ankommt.« Für die Stichwahl am 27. November haben mittlerweile die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen eine Wahlempfehlung für Eva-Maria ausgesprochen.

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Ausschreibung des Clara-Zetkin-Preises 2023

DIE LINKE lobt anlässlich des Internationalen Frauentages 2023 zum dreizehnten Mal einen Preis aus, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt werden. 

Mit dem Preis wird ein aktuelles Projekt oder eine Initiative einer Frau ausgezeichnet. Es können sich Fraueninitiativen oder Projekte für den Frauenpreis selbst bewerben oder vorgeschlagen werden, die im Sinne folgender Inhalte und Kriterien wirken:

Engagement / Arbeit für Frauen oder die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft, hier auch besonders in Politik, Wissenschaft, Kultur und Kunst; Frauen, die mit ihrem kulturellen oder künstlerischen Schaffen eine solidarische und gerechtere Gesellschaft befördern sowie anderen Frauen als Vorbild dienen.

Bewerbungsschluss ist der 12. Februar 2022

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Feministische Kommission und Vertrauensgruppe neu berufen

In seiner Sitzung vom 11. November 2023 hat der Parteivorstand der LINKEN neue Mitglieder in zwei wichtige Kommissionen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt in der LINKEN berufen. Die Feministische Kommission wird als Arbeitsgremium definiert. Sie erarbeitet  verbindliche Leitfäden/Protokolle für Fälle von Sexismus, sexualisierter Belästigung und Gewalt in ihren verschiedenen Formen erarbeitet werden. Diese Protokolle sollen spätestens in einem Jahr durch einen Parteitag beschlossen werden. Die Vertrauensgruppe soll den Opfern von Übergriffen, Machtmissbrauch oder Diskriminierung innerhalb der Partei DIE LINKE beratend zur Seite stehen. Die Mitglieder der Vertrauensgruppe sind ausschließlich für die Unterstützung der Opfer und Betroffenen da. Sie sind niemandem rechenschaftspflichtig, keinen anderen Mitgliedern der Gruppe oder Parteigremien.

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Aus der Fraktion

 

„Frau, Leben, Freiheit“ – Solidarität mit den Protesten in Iran – Verfolgte aufnehmen, Abschiebungen stoppen

Angesichts des brutalen Vorgehens der iranischen Polizei gegen friedlich Protestierende brauchen wir Aufnahme und Schutz für Verfolgte, zugleich darf niemand in Iran abgeschoben werden. Auf internationaler Ebene müssen Verbrechen dokumentiert und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. Die Linksfraktion im Bundestag hat dazu einen Antrag ins Parlament eingebracht.

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Der Haushalt des Familienministeriums: Dieser Sparhaushalt wird uns noch teuer zu stehen kommen!

Es ist Haushaltswoche im Bundestag: Die Finanzpläne der Bundesregierung in den einzelnen Ressorts werden debattiert. Von Wohnen über Familienpolitik und Klimaschutz bis hin zu Außenpolitik und Wirtschaft wird DIE LINKE die Vorschläge der Ampel genau unter die Lupe nehmen. Heidi Reichinnek, Frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, kritisiert im Plenum den Haushalt des Familienministeriums. Insgesamt wächst der Haushalt des Ministeriums an – was jedoch nur an den Pflichtaufgaben des Bundes, wie Elterngeld und Unterhaltsvorschuss, liegt. An allen anderen Stellen wird der Rotstift angesetzt: Bei Kinder- und Jugendpolitik minus 40 %, die Kitas mit einem Minus trotz Inflation, gleiches gilt für den Gewaltschutz für Frauen. Die Ampel verschärft die multiplen Krisen mit unabsehbaren Folgen! 

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Großer Erfolg im Kampf gegen Endometriose

Es ist immer wieder toll politische Erfolge vermelden zu können! Im letzten Newsletter haben wir Sie über unsere kleine Anfrage im Bundestag zum Thema Endometriose-Förderung, Frauengesundheit und dem Gender Health Gap informiert. Die Antworten der Bundesregierung waren natürlich reichlich schwammig. Im Juni haben wir die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.  mit dem Clara-Zetkin-Preis honoriert. Und nun ist der Stein endlich ins Rollen gekommen: 

Der Haushaltsausschuss etabliert eine neue Förderlinie Frauengesundheit/Endometriose für das Bundesministerium für Bildung und Forschung ab dem Jahr 2023. 2023 werden erstmals 5 Millionen Euro für die Forschung an und zu  Endometriose zur Verfügung gestellt.

Das ist ein riesiger Erfolg für uns als Partei, für die Endometriose-Vereinigung-Deutschland e.V. und alle MitstreiterInnen im Kampf gegen Endometriose.

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Stand der Forschung zum Lipödem und die Situation Betroffener in Deutschland

Das Lipödem ist eine schwere Fettverteilungsstörung. In Deutschland ist ungefähr jede zehnte Frau von der Krankheit betroffen. Eine Behandlung oder eine genaue Erforschung der Krankheit sind noch immer nicht gegeben. Die Betroffenen warten bereits seit Jahren auf eine Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Linksfraktion im Bundestag hat dazu jetzt eine Anfrage ins Parlament eingebracht.

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Internationales

 

Amnesty International: Mindestens 21 Menschen sind im Iran von der Todesstrafe bedroht

Die iranischen Behörden fordern für mindestens 21 Menschen die Todesstrafe, unter anderem mit dem Ziel, weitere Demonstrierende einzuschüchtern und von den Protesten abzuhalten. Amnesty International hat Fälle von 21 Personen ausführlich untersucht, die vor den Revolutionsgerichten angeklagt sind.

Amnesty International befürchtet, dass angesichts Tausender Festnahmen und der hohen Zahl bereits erhobener Anklagen noch viele weitere Personen zum Tode verurteilt werden könnten. Die untersuchten Fälle der 21 Personen, denen Todesurteile drohen, werden vor verschiedenen Gerichten verhandelt. Die Verfahren sind unterschiedlich weit fortgeschritten, bereits gefällte Todesurteile können vor dem Obersten Gerichtshof angefochten werden.

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„Frauen werden nicht angezeigt, wenn sie vergewaltigt wurden“ – diese Regelungen gelten bei der Fußball-WM in Katar

Bei dem Satz „Frauen werden nicht angezeigt, wenn sie vergewaltigt wurden“ handelt es sich leider um keinen Fehler. Frauen werden in Katar in allen Bereichen des Lebens diskriminiert. Was hat es jetzt aber mit dem Satz „Frauen werden nicht angezeigt, wenn sie vergewaltigt wurden“ auf sich? Er bezieht sich auf die geltende Rechtslage in Katar und soll westliche Besucher:innen der WM in dieser Hinsicht beruhigen. Denn: Frauen, die sexuelle Übergriffe anzeigen, riskieren in Katar, wegen „unerlaubter Beziehungen“ bzw. „sexueller Beziehungen außerhalb der Ehe“ angeklagt zu werden, was mit mehreren Jahren Gefängnis und/oder Peitschenhieben bestraft wird.!!!??? Schon 2021 hat die Menschenrechtsorganisation »Human Rights Watch« einen Bericht zur Situation der Frauen in Katar in einem 94-seitigen Bericht mit dem Titel „Everything I Have to Do is Tied to a Man“: Women and Qatar’s Male Guardianship Rules veröffentlicht. Die Hinweise für Besucherinnen der Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar stellen allerdings die Frage, warum in deutschen Medien dazu nichts zu lesen oder hören ist?

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Afghanischen Frauen und Kindern droht ein Hungerwinter.

Die Deutsche Welle berichtet, dass rund 23 Millionen Menschen in Afghanistan unter akutem Hunger leiden – Tag für Tag. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt vor einer der größten und schwersten Hungerkrisen der Welt in Afghanistan. Unter der schlechten humanitären Lage leiden besonders Frauen und Kinder, wie Zahra (Name geändert) und ihre drei Töchter. Die 40-jährige Frau aus der Provinz Bamian sah sich gezwungen, ihre Töchter gegen deren Willen zu verheiraten. Im Gespräch mit der DW erzählt sie: »Mein Mann war nach einem Schlaganfall gestorben. Bis zur Machtübernahme der Taliban arbeitete ich als Putzfrau. Meine Kinder konnten zur Schule gehen.« Dann kamen Chaos und Wirtschaftskrise. 

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Lesenswert

 

Die Macht des Autoritären. Herausforderung für demokratische Geschlechterverhältnisse

Der Wahlsieg der italienischen Neofaschistin Giorgia Meloni, seit 2014 Vorsitzende der rechtsradikalen Partei Fratelli d’Italia, steht für einen weiteren Schritt hin zu einer politischen Entwicklung, die den autoritären Rechtspopulismus als weltweite Regierungsform und weitreichende Regierungsrationalität zu einem sichtbaren Bestandteil politischer Wirklichkeit werden lässt. Weniger offensichtlich sind hingegen die machtvollen Impulse, die das Autoritäre zu einem gesellschaftlichen Ereignis machen und anhand einer Verknüpfung von Narrativen zu Volk, Gender und Migration zur Umgestaltung von demokratischen Geschlechterverhältnissen beitragen.

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Florence Hervé & Melanie Stitz: Seit 40 Jahren »Wir Frauen«

„Die Wir Frauen ist eine kleine, aber langlebige, unabhängige, radikaldemokratische Frauenzeitschrift“, schrieb die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Prof. Elisabeth Klaus 2013. Da war die Zeitschrift 30 Jahre alt. Während einige Frauenzeitschriften in den widrigen 90er Jahren ihr Erscheinen eingestellt hatten, machte Wir Frauen weiter. Unser 40. Geburtstag ist Anlass, zu fragen: Was war die Zielsetzung damals? Warum der provokative Titel Wir Frauen? Was hat sich seitdem geändert? Ist »Wir Frauen« noch zeitgemäß?

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Teresa Bücker: Alle_Zeit

Die feministische Journalistin Teresa Bücker zeichnet in ihrem Sachbuch "Alle_Zeit" das Bild eines Landes im Dauerstress, der zur eklatanten Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse führt, die individuelle Freiheit einschränkt und die Gesundheit gefährdet. Als Konsequenz fordert Bücker eine neue Kategorie gesellschaftspolitischer Debatten und Entscheidungen: die Zeit. Auf diese Idee ist sie nicht als Erste gekommen, das schmälert jedoch nicht die Dringlichkeit ihres Appells. Was sie im Sinn hat, wird deutlich, wenn sie die Vier-in-einem-Perspektive der Soziologin Frigga Haug als Modell zeitgemäßen Alltagslebens anführt: Jedem Erwachsenen sollen pro Tag je vier Stunden für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, Selbstfürsorge und gesellschaftspolitisches Engagement zur Verfügung stehen. 

Ullstein 2022, ISBN: 9783550201721

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Hörenswert

 

Podcast: MamaLauda

In diesem Podcast von Fanny Husten und Julia Knörnschild beleuchten die beiden schonungslos ehrlich die Höhen und Tiefen ihres Mutterseins. Informativ und unterhaltsam werden witzige aber auch sehr ernste und tiefgründige Themen besprochen, die das Leben als Mutter so mit sich bringen kann. Neben Influencer-FreundInnen, werden auch Hebammen, TherapeutInnen, FrauenärztInnen, SchlafberaterInnen und andere ExpertInnen eingeladen oder per Sprachnachricht dazu geschaltet.

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Podcast: Gyncast

Sprechen wir mehr über Frauen*gesundheit! Damit die Gynäkologie kein Mysterium bleibt haben es sich einige Gynäkolog*innen zur Aufgabe gemacht, offen, unterhaltsam und umfangreich über das Thema Frauen*gesundheit in den sozialen Medien zu sprechen. Eine von Ihnen ist Dr. Mandy Mangler. Im Tagesspiegel Podcast „Gyncast“ bespricht sie alle zwei Wochen ein breites Spektrum an Themen: Von Abtreibungen über Beckenbodengesundheit bis hin zu Geschlechtskrankheiten.

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Musik: Rina Sawayama-Hold the Girl

Mit ihrem Debutalbum „Sawayama“ hat Rina Sawayama die Pop-Welt bereits 2020 in Aufruhr versetzt. Ihr zweites Album „Hold the Girl“ steht dem in nichts nach. Die Tochter japanischer EinwanderInnen nach Großbritannien setzt sich mit Themen wie sexueller Identität, Einwanderungstraumata und Rassismus auseinander. Es ist wie ein innerer Dialog zwischen der erwachsenen Rina, die versucht kulturelle sowie sexuelle Diversität zu leben (sie beschreibt sich selbst als pansexuell) und ihrem inneren Kind, das geprägt ist durch die strengen christlichen Glaubensweisen ihrer Mutter und durch die Zerissenheit zwischen zwei Kulturen. Ihre Texte sind dadurch so komplex und tiefgründig wie die Melodien die sie tragen.

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Filme

 

Call me DJ!

Die neue Reportage-Serie Call me DJ! macht das Leben weiblicher DJs in einer männlich dominierten Musikbranche sichtbar. In fünf Folgen erzählen Frauen über ihre Arbeit als DJ und tauchen dabei tief in die Technokultur ein. Regie führte Rosana Grüter, die nicht nur Filmemacherin ist, sondern selbst als DJ auflegt. In Call me DJ! begleitet die gebürtige Schweizerin Frauen im Technokontext und spricht mit ihnen über Diskriminierung, Erfolgsdruck, Sexismen und den Konsum von Alkohol und Drogen. Nachwuchsprojekte für Frauen in der Musiklandschaft werden ebenfalls thematisiert.

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Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen.

„Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ heißt die Dokumentation von Claudia Müller. Sie bringt dem Publikum das Leben und Werk dieser Schriftstellerin nahe, und sie tut das eben nicht auf traditionelle Art, denn sie verzichtet auf Interviews mit Weggefährten und Kommentare aus dem Off. Müller montiert diese Biografie allein aus Jelineks wörtlicher Rede, und große Teile der 96 Minuten widmet sie Lesungen aus Texten der Österreicherin.

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Die Iranstalt

Max Uthoff und Claus von Wagner überlassen ihre „Anstalt“ am 15.11.2023 weiblichen Stimmen des Aufstands gegen die mörderischen Mullahs: Enissa Amani und Negah Amiri, beide deutsch-iranische Schauspielerinnen und der Kabarettistin Maike Kühl. Zu Lachen gibt’s nicht viel in dieser Ausgabe des politischen Kabaretts, dafür eindringliche Appelle zur Solidarität mit den Frauen im Iran und heftige Kritik an der deutschen Iranpolitik. Das ZDF liefert auch noch direkt einen Faktencheck zur Sendung. 

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Online

 

Frag eine Zwangsverheiratete

In einem erschütternden Video berichtet Cennet über ihre Hochzeit mit 13 Jahren. 

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Termine

 

24.11.2022, 19:00 - 20:30 Uhr, Gewalt gegen Frauen – Zusammenhänge und Folgen, Aachen. Mehr

27.11.2022, 11:00 - 13:00 Uhr, Vera Hemm - Brot & Rosen,  Konstanz. Mehr

19.11.2022, 08:00 - 05.12.2022, 18:00 Uhr, «Was ich anhatte…», Bonn. Mehr

02.12.2022, 19:00 - 22:00 Uhr, Die Optimistinnen - Roman unserer Mütter, Köln. Mehr

04.12.2022, 18:00 - 20:00 Uhr, Von wegen „Gedöns“! Wozu wir linken Feminismus brauchen, Oberhausen. Mehr

06.12.2022, 20:00 - 22:00 Uhr, These Girls, too, Kiel. Mehr

09.12.2022, 19:30 - 21:30 Uhr, „Punk as F*ck - die Szene aus FLINTA Perspektive“, Potsdam. Mehr

 

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