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Logo Frauen und Genderpolitik

4. November 2014

 

Liebe Frauen,

 

die dunkle Jahreszeit ist nun angebrochen und lädt ein zum Lesen. Auch von uns gibt es wieder einiges Interessantes für euch, zum Beispiel über "Das Mädchen mit dem Tagebuch" Malala, die den Friedensnobelpreis bekommen hat, über die Feministische Offensive, den Gender Gap Report, Alltagssexismus und die Bildungspartisaninnen. Des Weiteren gibt es natürlich auch wieder viele spannende Termine und Veranstaltungsankündigungen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

 

Eure Redaktion

Judith Benda, Nina Eumann, Annegret Gabelin, Claudia Gohde, Antje Kind, Anja Mayer, Juliane Pfeiffer, Antje Schiwatschev, Katrin Voß, Uta Wegner, Nadia Zitouni

 
 

Aktuelles

 

Gender Gap Report

Das Weltwirtschaftsforum stellte in dieser Woche in Genf den aktuellen "Gender Gap Report" vor. Das ist ein internationales Ranking zur Geschlechtergerechtigkeit in 142 Ländern. Für die Studie wurden Versorgung und Chancen von Männern und Frauen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Politik und Wirtschaft verglichen. Deutschland hat sich zwar leicht verbessert (vom 14. auf den 12. Platz), rangiert damit allerdings noch hinter Entwicklungsländern wie Nicaragua in Mittelamerika (Platz 6) und Ruanda in Ostafrika (Platz 7). Besonders in der Kategorie Lohngleichheit bei ähnlicher Arbeit ist hierzulande noch viel zu tun, das zeigt der Bericht ganz deutlich. Hier liegt Deutschland nur auf dem 83. Platz. Auch bei der Teilhabe am Arbeitsmarkt gibt es noch eine große Lücke zwischen den Geschlechtern. Der Bericht zur Geschlechtergerechtigkeit und das Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit der LINKEN finden sich hier und Positionen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag gibt es hier.

 

Weihnachtsgeld: Pech vor allem, wenn man weiblich ist und im Osten lebt

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hat eine Umfrage bei Arbeitnehmer*innen zum Erhalt von Weihnachtsgeld durchgeführt. 54 Prozent der Arbeitnehmer*innen erhalten Weihnachtsgeld. Im Vorteil sind dabei Beschäftigte in einem Betrieb mit Tarifbindung. Auffällig ist, dass es den Angaben zufolge ein starkes Gefälle zwischen Ost und West gibt. Im Westen erhalten demnach 57 Prozent, im Osten lediglich 40 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld. Zudem erhalten Frauen seltener Weihnachtsgeld als Männer. Die Ergebnisse der Umfrage sind hier zu finden.

 
 

Aus der Partei

 

Feministische Offensive in der Parteientwicklung

Für eine erfolgreiche Entwicklung der LINKEN ist es entscheidend, feministische Impulse in der Parteientwicklung zu stärken. Nur so kann es gelingen, tief verwurzelte patriarchale Strukturen, Umgangsformen und Denkweisen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der LINKEN selbst sichtbar zu machen und aktiv zu verändern. Im Beschluss des Parteivorstandes "Für eine feministische Offensive in der Parteientwicklung" werden als zentrale Aufgaben benannt der Ausbau der feministischen politischen Bildung und ein Gender-Check aller Maßnahmen der Parteientwicklung. Zur Stärkung des feministischen Profils der LINKEN werden wir auch 2015 eigene Projekte wie z. B. die Bundesfrauenkonferenz, die Verleihung des Clara-Zetkin-Preises und das Mentoringprogramm fortsetzen und uns an Aktionen wie der Frauen*Kampftagsdemo und der feministischen Intervention zu Blockupy beteiligen.

 

"Wir müssen reden, Genossin;-)" - dieses Mal in Leipzig

Zum dritten Mal laden die Bildungspartisaninnen (Frauen aus der Kommission Politische Bildung und Umfeld) bildungs- und parteiaktive Frauen in der LINKEN zu einem feministischen Tagesworkshop am 6. Dezember in Leipzig ein. Unter dem Thema "Die 4in1 - Utopie - ein Kompass für unsere Politik?" wollen wir der Frage nachgehen, wie das "schöne Leben für alle", eine solidarische und emanzipatorische Gesellschaft, aussehen kann und wo wir Anknüpfungspunkte für Gesellschaftsveränderung im Hier und Jetzt finden. Einladung 

 
 

Internationales

 

Zehn Stunden als Frau in New York

Viele assoziieren so eine Überschrift mit harmlosen Dingen wie der Fernsehserie "Sex and the City", mit Mode, Lifestyle oder Partys. Dass es im realen Leben aber oft einem Spießrutenlauf gleicht, als Frau die Straßen des Big Apples zu durchstreifen, hat Shoshana Roberts in einem Video dokumentiert, um die Organisation "Hollaback" in ihrem Kampf gegen Alltagssexismus zu unterstützen. Unauffällig gekleidet und ohne auf Ansprache zu reagieren ging sie einen Tag lang durch New York und ließ sich dabei von einer versteckten Kamera filmen. Erschreckend oft und penetrant wird die amerikanische Schauspielerin deutlich belästigt. Nach der Veröffentlichung gab es viele positive Reaktionen auf das Video, viele Frauen bedankten sich sogar. Auf der anderen Seite häufen sich aber auch in den Kommentaren unter dem Video Beleidigungen, Anfeindungen, ja sogar Morddrohungen gegen Robins. Alltagssexismus ist nach wie vor ein Thema - auch hier in Deutschland. "Kein Raum für Sexismus" fordert DIE LINKE. Auch die letzte Bundesfrauenkonferenz befasste sich mit dem Thema Sexismus. Hier geht es zum Bericht im DISPUT.

 

 

Nicht in Vergessenheit geraten

Still wurde es in den letzten Monaten um die im April dieses Jahres entführten 276 Schülerinnen aus dem Norden Nigerias. Anfangs war das Entsetzen noch groß, doch die Aufmerksamkeit ließ hierzulande auch schnell wieder nach. Die Radikalislamisten der Boko Haram haben seit 2009 immer wieder Frauen und Mädchen entführt – mittlerweile sind es mehr als 500 jeden Alters. Die meisten von ihnen bleiben verschwunden und gelten als vermisst. Doch einige wenige konnten fliehen. Mit 30 dieser geflüchteten Frauen und Mädchen hat die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" kürzlich gesprochen. Ihr Bericht dokumentiert erschütternde Details der Schicksale der Entführten. Sie wurden versklavt, missbraucht, mit dem Tode bedroht und zwangskonvertiert. Grund für die Entführungen war offenbar, dass die Mädchen westlich orientierte Schulen besuchten bzw. sollten sie "gerettet" werden, da sie Christinnen sind. Die meisten von ihnen sind wahrscheinlich bereits zwangsverheiratet und die nigerianische Regierung scheint machtlos. Dieses Drama darf nicht in Vergessenheit geraten. Auf Twitter und Facebook solidarisieren sich viele Menschen und fordern unter dem Hashtag #Bringbackourgirls die Freilassung der Entführten.

 
 

Porträt

 

Friedensnobelpreis für das "Mädchen mit dem Tagebuch"

"Ich hatte Angst davor, zur Schule zu gehen, denn die Taliban hatten eine Verordnung erlassen, allen Mädchen den Schulunterricht zu verbieten." Dieser Tagebuchtext machte die heute 17 jährige Malala Yousafzai bereits 2009 in ihrem Heimatland Pakistan bekannt. Sie veröffentliche ihn in einem Webblog der BBC. In Europa ist sie den meisten seit dem Attentat im Jahr 2012 bekannt, als Taliban-Extremisten sie in einem Schulbus mit Schüssen in den Kopf schwer verletzten. Sie ließ sich nicht einschüchtern, sondern verstärkte ihr Engagement für Kinderrechte umso mehr. "Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern" - diesen Leitspruch verkündete sie unter anderem bei ihrer Rede vor den Vereinten Nationen im Jahr 2013. In diesem Jahr verlieh ihr das norwegische Nobelpreiskomitee in Oslo den Friedensnobelpreis. Bericht über Malala im DISPUT.

 
 

Tipps und Termine

 

4. November 2014, 19.30 Uhr, Diskriminierung und Homophobie, Buchvorstellung, Büchergilde Gutenberg, Gießen. Mehr. Weitere Termine: 5. November, 19 Uhr, Marktcafé, Alsfeld; 6. November, 20.30 Uhr, Café am Grün, Marburg.

5. November 2014, 19 Uhr, "Rosa Luxemburg: Die Kassandra des 1. Weltkrieges" - Reihe Friedensaktivistinnen des 20. Jahrhunderts, Diskussion/Vortrag, EineWeltHaus, München. Mehr

6. November 2014, 18 Uhr, "Frauen in der rechten Szene/Frauen als TäterInnen heute", Diskussion/Vortrag, Gaststätte am Stadion, Köthen. Mehr

6. November 2014, 18 Uhr, Budenzauber Inklusion, Diskussion/Vortrag, KISS - Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland, Saarbrücken. Mehr

7. bis 9. November 2014, "Cross_Solidarity II -  Re:Organisieren der Linken in der Krise", Tagung/Konferenz, Bahnhof Bochum-Langendreer. Mehr

11. November 2014, 14 Uhr, Mutterschaftsmythen - Bilder von Mutterschaft in der Gesellschaft, Workshop, Haus auf der Mauer, Jena. Mehr

11. November 2014, 18 Uhr, Die Auslöschung geschlechtlicher und sexueller Ambiguität mit der europäischen Moderne, Diskussion/Vortrag, Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Jena. Mehr

12. November 2014, 19 Uhr, Feminismus und Antirassismus in Lateinamerika, Diskussion/Vortrag, Pavillon am Raschplatz, Hannover. Mehr

12. November 2014, 14 Uhr, "Welche Muttis will der Staat?", Workshop, Haus auf der Mauer, Jena. Mehr

14. bis 16. November 2014, "Frauen-Selbstbestimmung über ihren Körper und die Anti-Feministischen Strategien der Politischen Rechten", El-fem-Konferenz und El-fem-Treffen, Karl-Liebknecht-Haus/Bundestag, Berlin. Mehr  

15./16. November 2014, "Still Lovin' feminism", Auftaktveranstaltung zum FrauenKampfTag 2015, ESN - Evangelische Schule Neukölln, Mainzer Str. 47, 12053 Berlin. die Einladung findet sich hier, weitere Informationen hier.

17. bis 22. November 2014, Blockupy-Festival – "#talk #dance #act", Frankfurt/Main. Mehr

18. November 2014, 19 Uhr, Feminismus ─ Ökonomie ─ Care, Diskussion/Vortrag, Literaturkaffeehaus Taranta-Babu, Dortmund. Mehr

18. November 2014, 20 Uhr, "Bread and Roses" (Brot und Rosen), Film, Café "La Victoria", Bonn. Mehr

20. November 2014, 19 Uhr, "Klar bin ich eine Ostfrau!", Lesung/Gespräch, Volkshochschule, Suhl. Mehr

20. November 2014, 20 Uhr, "Eine eigene Geschichte aus reiner Gegenwart", Diskussion/Vortrag, Universität Freiburg, Kollegiengebäude I, HS 1096, Freiburg. Mehr

21. November 2014, 14 Uhr, "Unsere Kinder kriegt ihr nicht!", Workshop im Rahmen des Blockupy-Festivals, Frankfurt/Main. Kontakt für weitere Fragen ist Nina Eumann, weitere Informationen gibt es hier.

29. November 2014, 20 Uhr, "Die Verteidigung der Träume", Buchvorstellung mit Luc Jochimsen und Gregor Gysi, Stadtwerke Erfurt, Erfurt. Mehr

1. Dezember 2014, 9.30 Uhr, "FrauenFachForum 2014: Gleichstellungsarbeit braucht Zukunft!", Tagung/Konferenz, Landtag Sachsen-Anhalt, Magdeburg. Mehr

6. Dezember 2014, 11 bis 18 Uhr, "Wir müssen reden, Genossin ;-)", feministischer Tagesworkshop, Veranstaltungsräume der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Harkortstr. 10, 04107 Leipzig. Mehr

30. Januar bis 1. Februar 2015, Bundesfrauenkonferenz der Partei DIE LINKE, Hannover. Weitere Informationen folgen in Kürze.

 

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