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Feministisch-sozialistisch
Newsletter Frauen- und Genderpolitik
Dienstag, 07. April 2020
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Liebe Leserinnen und Leser, wegen des Corona-Virus steht alles auf dem Kopf. Auch wir schreiben diesen Newsletter aus dem Home-Office. Natürlich sind wir in einer sehr privilegierten Situation, dies tun zu können. Unser Job ist nicht in Gefahr, wir sind weitgehend gesund und wir haben die Ruhe und Infrastruktur um konzentriert arbeiten zu können. Bei vielen Mitmenschen sieht das deutlich anders aus. Zum Beispiel bei Alleinerziehenden, die entweder in systemrelevanten Berufen arbeiten, und darum nicht zu hause bleiben können. Aber auch die Frauen, die Home-Office machen können, finden sich plötzlich in einer Situation wieder, in der sie Mutter, Geschäftsfrau, Lehrerin, Entertainerin, und Putzkraft sein müssen, den ganzen Tag. Ohne Pause, ohne Ruhe. In unserem Newsletter haben wir darum viele nützliche Tipps und Informationen für Alleinerziehende und Solo-Schwangere der Initiative SHIA integriert. Außerdem ist es wichtig, die Situation von Frauen in der Corona-Krise genau zu analysieren und Schlüsse aus feministischer, politischer Sicht zu ziehen. Das gelingt dem Deutschen Frauenrat in eiem Dossier, in dem sie sich mit den konkreten Auswirkungen aber auch mit Befürchtungen im Zusammenhang mit COVID-19 befassen.In einem Positionspapier äußern sich auch Doris Achelwilm und Cornelia Möhring zur besonderen Situation von Frauen in der Corona-Krise, besonders der Frauen, die unterbezahlt und überarbeitet in den systemrelevanten Berufen zu finden sind. Heute, am Weltgesundheitstag, müssen wir diese Frauen natürlich besonders sichtbar machen. Das tut unter anderem auch die WHO und widmet in diesem Jahr den Weltgesundheitstag am 7. April den Pflegefachpersonen und Hebammen. Da wir ihnen in diesem Newsletter leider keine Termine empfehlen können, denn wir folgen natürlich dem Aufruf #bleibtzuhause, haben wir eine bunte Auswahl an Unterhaltung für die schwierige Zeit der Isolation zusammen gesucht. Ein persönliches Thema möchten wir unbedingt ansprechen: Sollten sie sich auch mal einsam, schlecht, entmutigt oder traurig fühlen ist das völlig ok. Nicht für jede*n ist dies die Zeit der persönlichen Selbstfindung. Für viele ist diese Zeit vor allem beängstigend und einsam. Wir sprechen viel zu wenig darüber, dass wir alle mit dieser neuen und herausfordernden Situation zu kämpfen haben. Und wenn sie merken, dass sie aus der Traurigkeit oder Angst nicht mehr herauskommen, wenden sie sich bitte an Verwandte und Freunde und gegebenenfalls suchen sie sich psychologische Hilfe. Denn nicht nur körperliche Gesundheit ist in diesen Zeiten wichtig, auch die seelische Gesundheit. Es wird eine Zeit nach Corona geben. Und vielleicht sind wir in unserem nächsten Newsletter im Mai auch schon viel zuversichtlicher, weil ein Ende in Sicht ist! Viel Spaß beim Lesen wünscht Eure Redaktion Judith Benda, Alicja Flisak, Claudia Gohde, Bettina Gutperl, Katharina Kirchhoff, Antje Schiwatschev, Vera Vordenbäumen, Uta Wegner, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann, Nadia Zitouni
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COVID-19 aus Geschlechterperspektive
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Das Corona-Virus stellt aktuell unser ganzes Leben auf den Prüfstand: unsere Ökonomien, unsere Arbeitsformen und -teilung, unsere Gesundheitssysteme, unsere sozialen Beziehungen, den Zusammenhang zwischen dem Privaten und dem Politischen. Die Krise legt auch die herrschenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern unter das Vergrößerungsglas. In diesem Dossier sammelt der Deutsche Frauenrat Perspektiven, Positionen, Forderungen aus frauenpolitischer und feministischer Sicht, die sich mit den konkreten Auswirkungen aber auch mit Befürchtungen im Zusammenhang mit COVID-19 befassen.
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7. April 2020 Weltgesundheitstag - Pflegekräfte und Hebammen unterstützen
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widmet in diesem Jahr den Weltgesundheitstag am 7. April den Pflegefachpersonen und Hebammen. Auch das gesamte Kalenderjahr hat die WHO zum "International Year of the nurses and the midwives" ausgerufen.In Deutschland sind 1,6 Millionen Pflegekräfte in der Kranken- und Altenpflege sozialversicherungspflichtig beschäftigt1, 24.000 Frauen üben den Beruf der Hebamme aus.2 Angesichts der Coronavirus-Pandemie erhält die Würdigung dieser Berufsgruppen eine zusätzliche Bedeutung. Zum Weltgesundheitstag am 7. April, dem Tag der Gründung der WHO vor 72 Jahren, wird erstmals der "World´s Nursing Report" veröffentlicht. 2021 folgt ein ähnlicher Bericht für die Berufsgruppe der Hebammen.
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Corona Sondernewsletter von SHIA e.V - SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender
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Viele nützliche Tipps und Informationen für Alleinerziehende und Solo-Schwangere hat die Initiative SHIA in ihrem April Newsletter zusammen gefasst. Hier finden sich Hinweise vom digitalen Kinderzuschlag und Notfall-Kinderzuschlag über Kinderbetreuungsalternativen in Corona-Zeiten bis zu Informationen zu Verdienstausfallentschädigungen im Rahmen des Sozialschutz-Paktes.
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Hört auf zu klatschen, unterstützt unsere Forderungen!
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DIE LINKE. München-Süd hat einen offenen Brief von der Münchner Krankenpflegerin und Betriebsrätin von Klinikum München Ingrid Greif erhalten, den wir hier ebenfalls veröffentlichen möchten.
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Ein Brief von Katja Kipping - Solidarische Wege aus der Krise
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Vom Überbrückungsgeld bis zur Entprivatisierungsstrategie Millionen Menschen kommen im Zuge der Corona-Krise in Nöte. Als Linke haben wir von dem Moment an, wo sich die Krise andeutete, Druck gemacht für grundlegende soziale Maßnahmen wie - einen Aufschlag von 500 Euro und besserer Schutz für alle systemrelevanten Berufe, wie im Pflege- und Gesundheitsbereich;
- einen Aufschlag von 200 Euro pro Monat auf alle Sozialleistungen;
- die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf 90 Prozent sowie
- ein Pandemie-Überbrückungsgeld für alle vor, deren Einkommen durch die Pandemie wegfallen. Dazu gehören u.a. Minijobbende Studierende und Rentner*innen, Azubis, deren Unternehmen auf Kurzarbeitergeld umstellen, Menschen mit Behinderungen, deren Werkstätten jetzt geschlossen werden, Kleinstunternehmen, Freiberufler*innen und Soloselbständige, deren Umsätze durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Virusausbreitung ausfallen oder stark zurückgehen.
Bisher blockieren leider die Regierungefraktionen, vor allem die CDU, diese wichtigen sozialen Maßnahmen. Doch unterhalb dieser Maßnahmen konnten wir so manche Verbesserung erkämpfen, wie die Aussetzung der Vermögensprüfung bei der Grundsicherung, wie ein befristeter Stopp von Stromsperren und Zwangsumzügen und wir haben die Sozialverbände erfolgreich darin unterstützt, dass die sozialen Dienste mit unter den Rettungsschirm kommen. All das reicht uns nicht, aber wir verschweigen auch nicht die von uns mit erkämpften Verbesserungen. So wichtig die akute soziale Abfederung ist, so wenig dürfen wir jedoch dabei stehenbleiben. Es geht jetzt auch darum, wie wir die Weichen stellen, um unsere Gesellschaft in Zukunft krisenfest zu machen. Und der Aufbruch in eine krisenfeste Gesellschaft beginnt mit folgender Erkenntnis: Der Markt lebt von Bedingungen, die er selbst nicht schaffen kann, wie Bildung, Straßen, Sozialsysteme oder wissenschaftliche Innovationen. Daraus folgt, dass wir das, was wirklich systemrelevant ist, nicht mehr dem Markt überlassen. Deshalb streite ich für eine universelle Grundversorgung, die nicht auf Markt, Privat und Profit setzt, sondern sich am Gemeinwohl orientiert. Und wir müssen konkret die Eigentumsfrage stellen. Für privatisierte Krankenhäuser muss beispielsweise eine Entprivatisierungsstrategie entwickelt werden. Denn Privatisierung bedeutet, dass Gelder für Profite abgezogen werden, die einfach fehlen bei der Bezahlung der Beschäftigten bzw. bei der Behandlung der Patient*innen. Und das Gefeilsche um europäische Hilfen für Spanien und Italien muss endlich aufhören. Jeder Tag schadet der europäischen Idee. Bundeskanzlerin Merkel sollte diese Debatte sofort beenden und dafür sorgen, dass Italien und Spanien umgehend und ohne Bedingungen geholfen wird. Die Europäische Union kann nur gemeinsam diese Krise schultern. Sonst droht sie zu zerbrechen. Ich bin mir sicher, dass die Menschen mit noch mehr Bereitschaft zu Hause bleiben, wenn sie sehen, dass die Regierung ihren Job macht. Dazu gehört aber noch etwas: Der Blick in die Zukunft. Auch hier sind zwei Fragen zu klären: Wer bezahlt für die Krise? Und: Wie stellen wir unser Gesundheitssystem für zukünftige Krisen auf. Die Regierung muss schleunigst klarstellen, dass nicht die Beschäftigten für die Krisenkosten zur Kasse gebeten werden, sondern die Milliardäre und Großkonzerne. Der Teil der Gesellschaft, der davon profitiert, wenn – wie eben geschehen – mitten in der Krise die 100 größten DAX Konzerne ihren Anlegern rund 44 Mrd. Euro auszahlen. Unter Umständen, um kurz danach Staatshilfen zu beantragen. Wenn klar ist, dass nicht die Beschäftigten die Krise zahlen werden, kann die Mehrheit der Bevölkerung schon ein ganzes Stück beruhigter in die Osterpause fahren. Und die Regierung muss erklären, dass sie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Die Schließung und Privatisierung von Krankenhäusern, die Kürzungspolitik im Gesundheitssystem, die Auslagerung entscheidender Produktionsketten auf andere Kontinente, die zwei Klassen-Medizin. Nur wenn sichtbar ist, dass die Regierung nicht die gleichen Fehler nach der Krise sofort wieder machen wird, kann Vertrauen gerechtfertigt sein. Katja Kipping PS. Jeden Freitag um 13.00 Uhr könnt ihr direkt mit mir auf Facebook diskutieren.
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Corona: Die Gesellschaft wird neu zusammengesetzt
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Cornelia Möhring, Frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, informiert in ihrem April Newsletter unter Anderem über die aktuellen Beschlüsse des Parlaments. In einer sehr ungewöhnlichen Sitzung hat der Bundestag die ersten Maßnahmen zur Bewältigung der Coronakrise beschlossen. Nur 25 Prozent der MdB durften aus Schutzgründen ins Plenum. Ein Teil der Abgeordneten hat die Sitzung im Homeoffice verfolgt. (Auch ich bin in Schleswig-Holstein geblieben, weil ich zur Zeit eine Bronchitis "pflege".)
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Frauen* und Systemfragen in Zeiten von Corona
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Doris Achelwilm, MdB gleichstellungspolitische Sprecherin, und Cornelia Möhring, MdB frauenpolitische Sprecherin und Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Die LINKE. im Bundestag haben ein Positionspapier zur spezifischen Betroffenheit von Frauen in der Corana - Krise veröffentlicht. Die Krise zeigt, was über Jahrzehnte gern unter den Teppich gekehrt wurde: »Systemrelevant« sind besonders viele Berufe, die überproportional von Frauen* ausgeübt werden. Pflege, Erziehung, Einzelhandel, Reinigungsdienste, um nur einige zu nennen. Genau diese Berufsgruppen sind aber schlecht bezahlt und von Personalmangel betroffen. Gesellschaftlich notwendige Arbeit muss jetzt und für die Zukunft neu bewertet werden. Applaus und Dankesbekundungen sind schön, aber sie reichen nicht. Diese Krise ist nicht nur eine pandemische, sondern auch eine der heruntergesparten öffentlichen Infrastrukturen und falschen Arbeitsteilungen und -bewertungen. Das muss politisch verstanden werden.
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Systemrelevant und trotzdem prekär – Corona und Geschlecht
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Die Corona-Pandemie rückt jene Arbeiten in den Mittelpunkt, die unser Leben und unsere Gesellschaft permanent am Laufen halten, sonst aber wenig Beachtung finden. Als „systemrelevant“ gelten nun u.a. Jobs im Gesundheitswesen, in der Pflege und im Einzelhandel. Auffällig ist, dass genau diese Tätigkeiten unterdurchschnittlich entlohnt werden. Hinzukommt, dass 75 Prozent der Beschäftigten in den systemrelevanten Berufen Frauen sind. In diesen Tagen wird ihnen von allen Seiten gedankt. Auch Wolfgang Schäuble lobte den Einsatz dieser Arbeiter*innen in der Krise und sorgte für Standing Ovations im Bundestag. Dabei war es gerade die von Schäuble vorangetriebene Kürzungspolitik, die in Europa das Zusammenkürzen des Gesundheitssektors gefordert hat. Statt also zu klatschen, müssen diese Arbeiten endlich die gesellschaftliche Anerkennung und entsprechende Entlohnung bekommen, die sie verdienen – nicht nur in der Krise, sondern auch in Zukunft. Warum gerade die Sorgetätigkeiten so schlecht entlohnt werden und welche Weichen wir jetzt stellen müssen, damit wir nach der Corona-Krise nicht in die nächste stürzen, darum soll es in diesem Webinar gehen. Weitere Informationen zum Thema Frauen* und Corona finden sich auch unserer Website. 9. April 2020 19.30 Uhr, Anmeldung zum Webinar:
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Von Humor, Applaus und Geldstrafen
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Das Onlinemagazin „Deine Korrespondentin“ erzählt Geschichten von Frauen aus der ganzen Welt. Die Macherinnen sagen über ihre Arbeit: "Mit diesem digitalen Magazin wollen wir die Sichtbarkeit von Frauen erhöhen. Wir präsentieren: Die besten Geschichten von Frauen aus der ganzen Welt. Wir, das sind zehn Korrespondentinnen, die in alle Himmelsrichtungen verteilt sind. Wir zeigen, was es heutzutage bedeutet, als multimediale Journalistin zu arbeiten. Wir sorgen für Transparenz und wirken damit auch der aktuellen Glaubwürdigkeitskrise der Medien entgegen. Gleichzeitig geht es darum, den Fokus bei der Berichterstattung auf Frauen zu richten. Das heißt, wenn wir eine Geschichte erzählen, suchen wir immer den weiblichen Part. Wir sprechen mit den Betroffenen, nicht über sie – und das nicht einmal, sondern wir bleiben an einer Geschichte dran. Unser Ziel: inspirierende Geschichten über Frauen – und zwar in Form von Text, Fotos, Audios und Videos. Dabei handelt es sich um ganz besondere Geschichten, die sonst nirgends zu finden sind. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass es Regionen auf der Welt gibt – wie zum Beispiel Indien oder der Nahe Osten – in denen nur Frauen zu anderen Frauen Zugang haben. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal." Hier gibt es nun eine Geschichte zum Coronavirus weltweit.
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maiLab-Youtube
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Viele betonen ja, man könne die gewonnene Zeit durch Corona nutzen, um mal etwas neues zu lernen. Doch wer hat schon grade den Kopf dafür, stundenlang vor einer App Vokabeln zu pauken, und in einem Land ohne Mehl und Hefe wird auch Kochen und Backen schnell zur Geduldsprobe. Warum also nicht mal seine Kapazität in Sachen Wissenschaft erweitern, aber dann bitte mit Unterhaltungsfaktor! Genau das bietet der Channel der Youtuberin Mai: "maiLab". maiLab ist eine Produktion von funk und funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft von ARD und ZDF. Alle Infos, die sie hier auf dem Channel erhalten sind daher gut recherchiert und glaubwürdig. Mai selber beschriebt ihren Channel als "Liebesbrief an die Wissenschaft" und das spürt man in jedem ihrer Videos.Sie widmet sich Alltagsfragen genauso wie den großen Themen. Und zwar so, dass wir sie alle verstehen.
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"Corona ist eine Gefahr für unsere Psyche"-psychologeek-youtube
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Corona macht krank. Das wissen wir, denn wir sehen täglich die Bilder in den Medien und haben vielleicht auch schon Krankheitsfälle in unserem Familien-oder Freundeskreis. Doch Corona macht nicht nur körperlich krank, auch psychisch geht es im Moment vielen Menschen nicht gut. Darüber spricht aber kaum jemand. Glücklicherweise tut es aber der Youtube-Channel von "psychologeek". In ihrem einfühlsamen und hilfreichen Video erklärt sie, warum die Corona-Krise für Menschen mit psychischen Erkrankungen besonders schlimm ist und wie man sich in solchen fällen selbst helfen kann. Natürlich ersetzt das keine*n Psychologen/Psychologin, aber es tut einfach gut, dass das Thema aufgegriffen wird. Als Betroffene fühlt man sich verstanden und die kleinen Tipps sind hilfreich und gut in den Alltag zu integrieren.
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"Bäume reisen nachts"- von Aude le Corff
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Eine berührende und bezaubernde Geschichte, von der Freundschaft zwischen zwei ungleichen Nachbarn: der 8-jährigen Manon und dem alten Griesgram Anatole. Während Manon ihre Tage einsam unter einer Birke fristet, ein Buch nach dem anderen liest und mit Ameisen und Katzen spricht, zieht sich der pensionierte Lehrer Anatole immer mehr aus dem Leben zurück. Doch das kleine, einsame Mädchen erwärmt sein Herz und fasst sich schließlich eben dieses und spricht sie an. Es stellt sich heraus, dass Manons Mutter die Familie verlassen hat und ihr Vater unter einer schweren Depression leidet. Ein Brief ist alles, was Manon von ihrer Mutter geblieben ist. Die beiden machen sich schließlich auf sie wiederzufinden. Kann Manon dadurch ihre Mutter und Anatole seinen Lebenswillen zurück gewinnen?
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"Die Alte" - von Hannelore Cayre
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Was passiert, wenn eine von Verantwortung und Geldsorgen zermürbte französische Mittfünfzigerin beschließt, dem Kapitalismus mit seinen eigenen Waffen zu begegnen? Eine scharfe Bestandsaufnahme und ein Feuerwerk aus bösem Witz mit schamlosen Ausfällen gegen ein selbstherrliches, durch und durch verlogenes System. Madame Portefeux, die Arabischübersetzerin mit den Patience-blauen Augen, führt ein Scheißleben. Die Kohle ist knapp, die alte Mutter liegt im Sterben, die Welt biegt sich vor Ungerechtigkeit. Dann tut sich unverhofft eine Chance auf, die einfach ergriffen werden muss. Und alles wird anders.
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"All about a girl"- von Caitlin Moran
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England Ende der 90er Jahre: Die 12-jährige Johanna Morrigan wächst mit 4 Geschwistern, einer Mutter mit postnataler Depression und einem größenwahnsinnigen Vater in einer Sozialsiedlung in Wolverhampton auf. Nach einem Unfall bezieht ihr Vater Sozialhilfe aber ist fest davon überzeugt als Rockstar groß durchzustarten. Ihre Mutter hat ihre letzte Schwangerschaft (Zwillinge) so lange ignoriert, bis sie von der Geburt überrascht wurde. In einem Land, das von Margret Thatcher jeglicher sozialen Komponente beraubt wurde, versucht Johanna an Geld für ihre Familie aufzutreiben. Nebenbei muss sie auch noch erwachsen werden, dazu gehört auf jeden Fall Sex, und den sucht sie dringend! Mit dem Motto: "Fake it till you make it" erschafft sich Johanna das Alter-Ego Dolly Wilde und bricht auf in ein wildes Leben, hin- und hergerissen zwischen Abenteuer, Pubertät und der Verantwortung für ihre Familie. Caitlin Moran schreibt so ehrlich und anschaulich, dass man gleich merkt: Sie weiß wovon sie schreibt. Und das macht einfach Spaß.
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"The Marvelous Mrs. Maisel"
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Mrs Maisel lebt als reiche Ehefrau im New York der Fünfzigerjahre, sie ist Mutter, Ehefrau und hat sich mit ihrem privilegiertem Leben arrangiert. Ihr Mann hat einen großen Traum, er möchte Komiker werden. Und Midge unterstützt ihn mit den "Waffen einer Frau der 50er Jahre", sie besticht die Barbesitzer mit ihren legendären Aufläufen um ihm Auftritte zu sichern und vor allem unterstützt sie ihn beim Schreiben seiner Witze, ohne dafür jemals die Anerkennung zu bekommen. Das Problem ist nur: Er ist nicht gut auf der Bühne. Nach einem weiteren desaströsen Auftritt betrügt er Midge mit seiner Sekretärin und trennt sich von ihr. Midge betrinkt sich, macht sich auf in eine der Bars und performt so grandios und ehrlich auf der Bühne, dass das Publikum begeistert ist. Denn sie hat das Talent, was ihr Mann nicht hat. Mit diesem Auftritt beginnt eine turbulente Reise einer Frau, die sich in der männerdominierten Welt der Stand-UP-Comedy behaupten muss. Die Serie lebt von Midges klugen, lustigen und bissigen Dialogen und Monologen (auf der Bühne). Das ist nicht überraschend, ist die Serie doch das Nachfolgeprojekt zu "Gilmore Girls" von Amy Sherman-Palladino. Es gibt derzeit 3 Staffeln, die sich wunderbar zum Binge-watching eignen und gute Laune machen.
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The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd
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Eine Warnung vorneweg: Wenn ihnen die Corona-Isolation ohnehin schon auf das Gemüt schlägt, ist diese Serie nicht empfehlenswert. Denn wer Margret Atwoods berühmte Romanvorlage kennt, der weiß: In dieser dystopischen Gesellschaftsform, der Religionsdiktatur in Gilead, passieren furchtbare Dinge. Und die Serie scheut nicht davor zurück, diese auch explizit und in aller Gewalt darzustellen. Die Hauptperson Desfred, benannt nach ihren jeweiligen "Besitzern", ist eine der wenigen Frauen, die nach diversen Umweltkatastrophen noch gebährfähig ist. Daher ist sie Eigentum des Staates und wird der herrschenden Klasse zur Verfügung gestellt, um von Männern vergewaltigt und geschwängert zu werden und für die Frau des Hauses das Kind auszutragen. Sie hatte vor der Einführung der Diktatur bereits eine Tochter. Diese wurde ihr abgenommen und als Staatseigentum umverteilt. Doch Desfred wird nicht aufgeben, bis sie ihre Tochter wiederfindet. Die Serie ist spannend und verstörend. Jeder kleine Funke des Widerstandes lässt einen lächeln, jede Grausamkeit fühlt man mit und die greifbare Verzweiflung von Desfred löst auch bei einem selber ein Gefühl der Beklemmung aus. Daher absolut empfehlenswert, aber nur nur mit einer gefestigten, psychologischen Grundlage hält man die bisher 3 Staffeln durch.
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"Crazy-Ex-Girlfriend"
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Diese Serie ist so schwer zu beschreiben, weil sie so unglaublich vielschichtig ist. Es gibt Musical-Elemente, Tragik, Comedy und viel Spannung, die nicht auf Action, sondern auf zwischenmenschlichen Beziehungen und vor allem auf der persönlichen Entwicklung der Hauptfigur, Rebecca Bunch, basiert. "Crazy-Ex-Girlfriend" portaitiert das Leben der psychisch kranken Rebecca so farbenfroh, und fröhlich und zugleich tragisch-komisch, dass man sie von Beginn an einfach lieben muss. Rebecca ist eine brilliante, erfolgreiche New-Yorker Anwältin, leidet unter dem Erfolgsdruck ihrer strengen, jüdischen Mutter und ist kreuzunglücklich mit ihrem Leben. Eines Tages trifft sie auf der Straße ihre Jugendliebe Josh und schmeißt ihr komplettes Leben über den Haufen. Sie setzt ihre Antidepressiva ab, zieht in Josh's Heimatstadt, die Kleinstadt West-Covina, und versucht ihn mit allen (!) Mitteln dazu zu bringen, sie zu lieben. Sie ist überzeugt: Wenn Josh sie liebt, wird alles gut sein.Sie findet wunderbare Freunde, die sie immer wieder im Stich lässt. Ihre geistige Gesundheit leidet immer mehr und sie tut Dinge, die nicht anders als wahnsinnig beschrieben werden können. Als Zuschauerin leidet man mit ihr, und den Menschen in ihrem Umfeld. Man möchte ihr zuschreien: Hol Dir Hilfe! Denn obwohl die Serie an Komik kaum zu überbieten ist, spürt man wie Rebecca immer weiter abrutscht. Es gibt 4 Staffeln der Serie, die unbedingt von der ersten Folge an gesehen werden muss. Man muss die Serie an vielen Stellen aushalten, und das fällt auch gar nicht schwer, denn Rebecca schart großartige Personen um sich, deren tiefe sich die Serie genauso widmet, wie die ihrer Hauptfigur.
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"Die Sims"-Electronic Arts
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Seit dem Jahr 2000 gibt es die Lebenssimulation "Die Sims", mittlerweile ist EA in der Reihe schon bei Teil 4 "Die Sims 4" angelangt. In Zeiten von Corona kann das Spielen einer Lebenssimulation etwas sehr befreiendes haben. Zu Beginn des Spiels erstellt man seinen "Sim", Aussehen, Geschlecht und Charaktereigenschaften sind frei wählbar. Man zieht mit einem Startbudget in eine der wählbaren Nachbarschaften und beginnt, das Leben des Sims zu führen. Von Beginn an war diese Lebenssimualtion gleichberechtigt, wie die Mitarbeiter*innen von EA auf ihrer Website in einem Statement zum Weltfrauentag betonen: "Die Sims ist stolz darauf, seit 2000 mit Inklusion, einer zukunftsorientierten Denkweise und dem Glauben an eine bessere Welt eine gleichberechtigte Spielweise anzubieten. Weibliche und nicht-binäre Sims müssen sich keine Gedanken darüber machen, ob ihr Gehaltsscheck mit dem von männlichen Sims übereinstimmt. Sims jeder Hautfarbe (selbst in Alien-Grün) können den Vorsitz über ein Vorstandsmeeting führen, ohne sich fehl am Platz zu fühlen. LGBTQ-Sims können friedlich mit anderen zusammenleben, und Sims können ihre Kultur und Spiritualität ausleben, ohne Angst vor negativen Folgen zu haben. Jeder Sim erhält die gleiche Bezahlung, hat die gleichen Rechte und besitzt die gleichen Möglichkeiten, seine Träume zu verwirklichen." Das Spiel macht Spaß, in jeder Hinsicht. Beim Spielen fühlt man nicht, wie schnell die Zeit verfliegt und man kann für diesen Zeitraum die soziale Distanz, die Isolation und die Sorgen über Corona vergessen. Denn auch wenn die Sims eine Lebenssimulation ist, mehr als ein Schnupfen oder eine Magenverstimmung werden ihre Sims nicht erleiden. Auch gibt es keinen Krieg und keine Gewalt (bis auf kleine Prügeleien unter Nachbarn). Das mag vielleicht der ein oder anderen Leserin realitätsfern erscheinen, bringt aber eine friedliche Grundstimmung in das Spiel, die derzeit einfach nur gut tut.
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