Feministisch-sozialistisch

Newsletter Frauen- und Genderpolitik

Dienstag, 09. Juni 2020

Foto: Malte Fiedler

Veranstaltungsreihe Feministische Politik

Vom 17. Juni bis 8. Juli 2020, immer mittwochs, immer 20 Uhr

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Frauen* kommt in Krisen, wie wir historisch wissen, eine besondere Bedeutung zu. Durch strukturelle Benachteiligungen sind sie von Härten und Einschnitten besonders betroffen, durch Rollenzuschreibungen und verlagerten Handlungsdruck besonders gefordert. Mangels politischer Einsichten und Mehrheiten für neue, geschlechtergerechte Notwendigkeiten gehen sie häufig als Verlierer*innen aus Krisenpolitiken hervor. Linke Politerkerinnen diskutieren in vier Online-Veranstaltungen mit kompetenten Gästen die Auswirkungen des Pandemie Lockdowns auf die Lebenswirklichkeit von Frauen und erörtern, welche Maßnahmen jetzt notwendig sind.

Schaltet euch ein und diskutiert mit! 

Eure Redaktion Judith Benda, Alicja Flisak, Claudia Gohde, Bettina Gutperl, Katharina Kirchhoff, Antje Schiwatschev, Vera Vordenbäumen, Uta Wegner, Kerstin Wolter, Julia Wiedemann, Nadia Zitouni

 

Mittwoch, 17. Juni 2020, 20 Uhr

Alles muss anders werden! Feministische Politik in Zeiten von und nach Corona

Noch weniger Erwerbseinkommen, noch mehr Sorgearbeit, noch mehr Gewalt. Das lassen wir nicht zu, damit muss sofort Schluss sein! In der Pandemie verschärft sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und die ohnehin alltägliche Gewalt gegenüber Frauen nimmt noch weiter zu. Frauen tragen die Hauptlast. Bei der Arbeitsteilung kommt es zu einer Retraditionalisierung, nur 60 Prozent derjenigen Paare mit Kindern unter 14 Jahren in Deutschland, die sich die Sorgearbeit vor der Corona-Pandemie gleich aufgeteilt haben, tun dies auch während der Krise. Durch die Schließung von Kitas und Schulen sind Frauen einem noch höheren Druck ausgesetzt.

Frauen sind nicht nur besonders von der Corona-Krise betroffen. Sie sind in den so genannten systemrelevanten Berufen überrepräsentiert und unterbezahlt und leisten den zentralen Teil der Erziehungs-, Bildungs- und Sorgearbeit.

us02web.zoom.us/j/84258670208

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Mittwoch, 24. Juni 2020, 20 Uhr

Rolle rückwärts in die 50er?

Frauen wurden durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen in eine massive Rolle rückwärts gestoßen. Erwerbstätige Frauen stecken bei der Arbeit zurück, um Kinder zu betreuen. In Haushalten mit mindestens einem Kind unter 14 Jahren reduziert etwa jede dritte Frau ihre Arbeitszeit. Bei Männern beträgt der Anteil 16 Prozent, also nur etwa jeder sechste Mann arbeitet weniger. Alte Rollenbilder verfestigen sich und Frauen übernehmen jetzt noch mehr Hausarbeit.

us02web.zoom.us/j/81256499643

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Mittwoch, 1. Juli 2020, 20 Uhr

Systemrelevante Heldinnen in Not? Arbeit in Pflege und Einzelhandel - Was ist neu in der Coronakrise und was hat System.

Wir wollen die Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen und Queers, die im Pflegebereich und im Einzelhandel tätig sind während der Corona Krise in den Blick nehmen. Ihre Sorgen, Bedürfnisse und Forderungen werden oft nicht gehört oder gar ignoriert. Neben dieser gesellschaftlichen wie politischen Missachtung der Lebensrealitäten von Frauen und Queers in diesen Bereichen werden sie aber gerade zeitgleich zu den systemrelevanten Heldinnen unserer Zeit stilisiert, die aber außer ein paar warmer Worte und Applaus nichts bekommen.

http://us02web.zoom.us/j/85141196093

 

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Mittwoch, 8. Juli 2020, 20 Uhr

Reproduktive Rechte von Frauen* stärken und Schutzmaßnahmen vor häuslicher Gewalt umfassend bereitstellen

Durch häusliche Isolation, verbunden mit finanzieller Existenzangst und anderen Stressfaktoren, wird das eigene Heim für viele Frauen zur gefährlichen Falle. Beratungsstellen und Hilfetelefone mussten innerhalb kürzester Zeit auf Online- und Telefonberatungen umstellen. Für viele Klient*innen ist die Zuschaltung von Sprachmittler*innen oder Übersetzer*innen notwendig. Kurzum, für viele wurde das „Zuhause“ noch stärker als vorher zur Falle, der sie nicht entkommen konnten oder können. Frauenhäuser waren bereits vor Corona generell unterfinanziert und der Ausbau der Anlaufstellen für Betroffene häuslicher Gewalt wird vielerorts nach der Krise aufgrund finanzieller Engpässe der Kommunen eine noch größere Hürde als vorher. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken.

http://us02web.zoom.us/j/89898086048

 

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