Milliardäre abschaffen!
Die Europäische Union wird zu einer Union der Ungerechtigkeit. Die Wirtschaft wächst – aber nur die Reichen profitieren. Seit 2020 haben die fünf reichsten Europäer*innen ihr Vermögen um mehr als drei Viertel gesteigert, ein Zuwachs von 5,7 Millionen Euro pro Stunde. Im selben Zeitraum sind 99 Prozent (etwa 443 Mio. Europäer*innen) der Europäer*innen ärmer geworden. Inzwischen leben etwa 74 Millionen Menschen in Europa in Armut. Ein Beispiel: Die Familie Arnault, die reichste Familie Europas, verfügt über ein Vermögen von 215 Milliarden Euro. Das ist so viel wie das gesamte Bruttoinlandsprodukt Griechenlands. Wir fragen: Wie kann es sein, dass eine einzige Familie so viel besitzt wie eines der bevölkerungsreichsten Länder der EU in einem Jahr produziert? Es ist an der Zeit, dass wir die Milliardäre zur Kasse bitten und gerecht am Gemeinwohl beteiligen!
Fast 90 Prozent der Milliardär*innen sind Männer. Weltweit besitzen Männer fast 96 Billionen Euro mehr Vermögen als Frauen*. Um diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu betonen, haben wir auf dem Plakat auf das Gender-Sternchen verzichtet. Es ist an der Zeit, dass wir uns gegen diese Ungerechtigkeiten stark machen und für eine gerechte Verteilung von Wohlstand und Chancen kämpfen. Umverteilung sorgt auch für mehr Geschlechtergerechtigkeit.
Wir fordern:
- Wir wollen das Vermögen der Superreichen durch eine Vermögensteuer in allen EU-Ländern stärker besteuern. In Deutschland sieht das Grundgesetz eine Vermögensteuer vor. Die Linke will sie wiedereinführen. Je reicher, desto höher die Steuer:
- --> 1% ab 1 Million Euro Vermögen (ohne Schulden)
- --> 5% ab 50 Millionen Euro.
- --> Oberhalb von 1 Milliarde Euro legen wir die Milliardärsteuer von 12% fest – ein Sondersteuersatz um Milliardär*innen langfristig abzuschaffen.
- Die EU-Mitgliedstaaten sollen im Kampf gegen Steuerhinterziehung und -flucht eine Taskforce aufbauen und stärken. Denn jede*r Steuerfahnder*in bringt 1 Mio. Euro mehr ein, als sie kosten. So kann Finanzkriminalität als Geschäftsmodell der Reichen konsequent verfolgt werden.
- Internationale Konzerne machen mit Krieg und Krisen Rekordgewinne – und zahlen weniger Steuern als der Bäcker von nebenan. Mit einer EU-weiten Übergewinnsteuer wollen wir verhindern, dass aus Krisen Profit geschlagen wird. Wir wollen Steueroasen und Steuervermeidung einen Riegel vorschieben: Dafür muss die globale Mindeststeuer für große Konzerne angehoben und eine europäische Taskforce gegen Steuerbetrug aufgebaut werden.
Fakten und Skandale
- Die fünf reichsten Europäer*innen (4 Männer, 1 Frau) haben ihr Vermögen seit 2020 um 76% gesteigert, während 99% der EU-Bevölkerung ärmer geworden sind. Das reichste 1% besitzt fast die Hälfte (47%) des gesamten Vermögens in Europa.
- Die fünf reichsten Europäer besitzen mehr als die Hälfte (57%) des gesamten Bildungsbudgets aller EU-Staaten.
- Obwohl die EU weniger als 6% der Weltbevölkerung ausmacht, wohnen hier 15% aller Milliardäre die 16% des globalen Milliardärsvermögens besitzen.
- In Europa leben etwa 620 Milliardäre: Sie haben ihr Vermögen seit 2020 um ein Drittel gesteigert und erreichten im vergangenen Jahr 1,9 Billionen Euro. Gleichzeitig leben etwa 74 Millionen Menschen in der EU in Armut.
- Die reichste Familie in Europa, Familie Arnault, besitzt mit 215 Milliarden Euro mehr als die Länder Lettland, Estland, Slowenien und Zypern in einem Jahr zusammen produzieren. Das Vermögen von Arnault ist etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt von Griechenland (BIP: 220 Mrd.) und höher als das Bruttoinlandsprodukt von Ungarn (BIP: 196 Mrd.).
- Nur 13,3 Prozent der weltweiten Milliardär*innen sind Frauen.
- Männer besitzen weltweit insgesamt 95,9 Billionen Euro mehr Vermögen.
- Milliardäre zahlen durch Steuertricks weltweit kaum Steuern. Auf ihr Vermögen wird ein effektiver Steuersatz von 0 bis 0,5 Prozent fällig.
- Den EU-Staaten gehen jährlich 825 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung verloren. Alleine in Deutschland fehlen durch Steuerhinterziehung jährlich 125 Milliarden Euro.
- In der EU ist der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz von 32,2 Prozent im Jahr 2000 auf 21,5 Prozent im Jahr 2023 gesunken.
- Das reichste 1 Prozent in Europa verbraucht 14-Mal mehr CO2 als die unteren 50 Prozent.
- Im Jahr 2019 war das reichste 1 Prozent für 16% der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich, so viel wie die Emissionen der ärmsten 66 % der Welt (5 Milliarden Menschen).
- Die Emissionen des reichsten 1 Prozent der Welt sind 22-mal höher als das was erlaubt ist, um die globale Erderwärmung unter 1,5°C zu halten.
- 125 Milliardär*innen verursachen so viele Treibhausgase wie ganz Frankreich – 393 Millionen Tonnen pro Jahr.