Austritt aus der Linken?
Austritt aus der Linken?
Du überlegst, aus der Partei Die Linke auszutreten? Du bist unzufrieden oder kannst Dir den Beitrag nicht mehr leisten? Wir bitten Dich, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir die Situation so verändern können, dass Du Mitglied der Partei Die Linke bleiben möchtest. Melde Dich einfach beim Mitgliederteam der Bundesgeschäftsstelle. Wir finden eine Lösung.
Auch wenn es sich für Dich vielleicht gerade nicht so anfühlt, Du vielleicht das Gefühlt hast, Deine Mitgliedschaft wird nicht genügend gewürdigt oder Du kannst Dich nicht richtig einbringen. Für die Partei Die Linke ist jedes Mitglied wichtig. Wir wollen, dass Du bleibst.
Die Linke ist eine pluralistische demokratisch sozialistische Mitgliederpartei, d.h. unsere Mitglieder mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, Hintergründen und Lebensentwürfen, ihren verschiedenen Interessen und Fähigkeiten sind das Fundament der Partei. Uns eint der gemeinsame Kampf für Frieden und soziale Gerechtigkeit.
Ohne die Mitglieder geht nichts! Ohne die Mitglieder wäre Die Linke vor Ort – sei es in den Wahlkämpfen, Kommunalvertretungen, lokalen Auseinandersetzungen oder in der Beratung und Unterstützung von Hilfesuchenden - nicht präsent. Durch ihre aktive Mitarbeit, ihre finanzielle Unterstützung in Form von Mitgliedsbeiträgen und Spenden oder auch durch das Sprechen über Linke Themen im Familien- und Bekanntenkreis oder in den sozialen Medien leisten unsere Mitglieder einen unschätzbaren Beitrag für die Wahrnehmbarkeit von linken Zielen, und solidarischen Alternativen sowie der Verankerung der Partei in der Gesellschaft.
Prominente Parteimitglieder, die in Parlamenten Gesetzesinitiativen einbringen, in Landesregierungen Projekte wie den Mietendeckel umsetzen oder in Talkshows geschickt die Zumutungen kapitalistischer Politik auseinandernehmen, sind wichtig für den Erfolg der Partei Die Linke. Aber auch sie wären dort nicht, ohne all die Mitglieder, die mit ihrem großen oder kleineren Engagement diese Partei am Laufen halten und wo oder wie immer es ihnen möglich ist, für eine friedlichere und gerechtere Welt einstehen.
Die Linke kann auf kein Mitglied verzichten – besonders nicht auf Dich!
Warum willst Du austreten?
Oft kennen wir die Gründe nicht, warum Menschen aus der Partei austreten, da sie ihren Austritt nicht begründen. Das ist doppelt schade. Dann fehlt nicht nur ein wertvolles Mitglied. Die verbliebenen Genoss*innen wissen auch nicht, was sie organisatorisch oder inhaltlich ändern könnten, um diesen oder weitere Austritte zu verhindern. Immer mal wieder erreichen uns begründete Austritte. Wir haben ein paar Argumente zusammen getragen, warum Du bei den sechs häufiger genannten Gründen trotzdem nicht austreten solltest.
Kein Mitglied muss aus finanziellen Gründen austreten! Wenn sich Dein Einkommen verringert, kannst Du Deinen Mitgliedsbeitrag senken. Für die Änderung Deines Mitgliedsbeitrags kannst Du einfach ein Online-Formular ausfüllen. Dein Landesverband wird sich dann so schnell wie möglich, um die Beitragsanpassung kümmern.
Orientierung bieten Dir die Beitragstabelle und die Handreichung zur Beitragsermittlung. Mitglieder, die über kein Einkommen verfügen oder ALG II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Leistungen nach Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) beziehen, können ihren Beitrag auf 1,50 Euro pro Monat senken. Mitglieder mit einem monatlichen Nettoeinkommen bis 700 Euro sind von der Zahlung des Beitrages für die Europäische LINKE (EL) befreit.
Bei sehr schweren finanziellen Engpässen kannst Du Dich auch für bis zu ein Jahr von der Beitragspflicht befreien lassen (§ 2 Abs. 2 der Bundesfinanzordnung). Dafür musst Du einen formlosen Antrag bei dem Vorstand Deines Kreisverbandes stellen, der dann darüber entscheidet. Bitte stell Deine Beitragszahlung niemals ohne vorherige Absprache mit Deinem Kreisverband ein, da dies gemäß § 3 Abs. 3 unserer Bundessatzung nach sechs Monaten als Austritt aus der Partei gilt. Wenn Du Hilfe bei der Kontaktaufnahme zum Vorstand Deines Kreisverbandes benötigst, wende Dich am besten an Deinen Landesverband oder an das Mitgliederteam der Bundesgeschäftsstelle per Mail an mitglieder@die-linke.de.
Wenn in den Medien kontroverse Äußerungen prominenter Parteivertreterinnen oder -vertreter veröffentlicht werden, führt das in der Folge oft dazu, dass uns Austritte mit Bezug auf diese Äußerungen erreichen. Das ist schade!
Denn auch wenn die Genossin oder der Genosse noch so prominent oder in einer noch so wichtigen Funktion ist, kein Mitglied kann die inhaltlichen Positionen der Partei Die Linke (allein) bestimmen oder ändern. Ärgern Dich Äußerungen von Genossinnen oder Genossen, solltet Du also zunächst schauen, ob das überhaupt die Position der Partei ist: Was sagt das Programm? Gibt es dazu einen Parteitagsbeschluss? Was hat der Parteivorstand zu diesem Thema geäußert?
Fallen persönliche Meinung und Position der Partei auseinander, kannst Du Dir ziemlich sicher sein, dass Du mit Deinem Ärger nicht allein bist. Mit einem Austritt wendest Du möglicherweise vielen anderen Genossinnen und Genossen den Rücken zu, die das genauso sehen wie Du. Besser ist: Teile der Genossin oder dem Genossen auf konstruktive Weise direkt mit, was Du von den Äußerungen hältst. Vielleicht wird auch in Deinem Kreisverband oder an anderer Stelle über das Thema diskutiert und Du kannst Dich daran beteiligen?
Immerhin sind wir auch stolz darauf, eine pluralistische linke Partei zu sein. Dazu gehört auch, andere Meinungen auszuhalten, sich argumentativ mit ihnen auseinanderzusetzen, die Positionen im Diskussionsprozess weiterzuentwickeln und für alle tragbare Positionen zu finden oder im besten Fall am Ende zu einer gemeinsamen Position zu gelangen. Dafür brauchen wir auch Deine Meinung!
Mehr zu: Wie werden die Positionen der Partei Die Linke festgelegt?
Sicher? Leider kommt Die Linke häufig in Presse und Öffentlichkeit viel zu wenig durch mit ihrer Kritik, den Forderungen und ihren Aktionen. Nur weil Du es nicht wahrgenommen hast, heißt das noch nicht, dass Die Linke wirklich nichts tut. Vielleicht haben wir Dich als Mitglied auch nicht gut genug informiert? Schau doch mal in unser Online-Mitgliedermagazin "Links bewegt" an oder melde Dich für den Newsletter an. Empfehlen können wir neben unserer Webseite auch die Webseite der Bundestagsfraktion. Dort kannst Du die zahlreichen Anträge, Anfragen und Parlamentsreden unserer Bundestagsabgeordneten recherchieren.
Aber natürlich müssen wir auch Schwerpunkte setzen, weil die Kapazitäten unserer Mitglieder und die finanziellen Ressourcen der Partei begrenzt sind. Das passiert per Beschluss des Parteitages oder des Parteivorstandes. So haben wir momentan zum Beispiel eine bundesweite Kampagne zum Thema Pflege und eine bundesweite Kampagne zum Thema Miete. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Themen Klima & sozial-ökologischer Umbau, Frieden und die Arbeit gegen Rechts. Das heißt zu diesen Themen finden verstärkt Aktionen und Veranstaltungen statt, um die Öffentlichkeit immer wieder auf Missstände und unsere Forderungen in diesen Feldern aufmerksam zu machen. Das muss inhaltlich und organisatorisch vorbereitet werden und die Mitglieder vor Ort müssen viel Zeit und Energie in die Umsetzung stecken. Deshalb können wir nicht alle Themen mit der gleichen Intensität bearbeiten.
Aber natürlich äußert sich Die Linke zu allen wichtigen aktuellen Themen, arbeitet in den Parlamenten von der Kommune bis Europa an fortschrittlichen Initiativen, macht Aktionen, beteiligt sich an Demonstrationen oder ist bei Bürgerinitiativen dabei. Je mehr Mitglieder wir gewinnen und je mehr Mitglieder aktiv werden, desto wahrnehmbarer und erfolgreicher kann Die Linke etwas tun. Wir freuen uns deshalb, wenn Du dabei bleibst und uns aktiv unterstützt!
Unsere Kreisverbände sind unterschiedlich stark aufgestellt. Das hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel wie viele (aktive) Mitglieder gibt es, wie ist die Altersstruktur der Mitgliedschaft, wie groß ist die Fläche, wie ist die Ausstattung mit Büros und hauptamtlichen Genossinnen und Genossen, die sich ganz der Parteiarbeit widmen können oder auch wie offen ist das gesellschaftliche Umfeld. In größeren Städten sind wir tendenziell stärker. In kleineren Städten und ländlichen Gebieten gibt es häufiger weniger (aktive) Genossinnen und genossen, die dafür umso mehr leisten. Mancherorts kann das dazu führen, dass die Genossinnen und Genossen, die sich zumeist ehrenamtlich engagieren, es nicht schaffen sich neben Mitgliederversammlungen, Vorstandssitzungen oder der Arbeit in der Kommunalvertretung um die regelmäßige Kommunikation mit den Mitgliedern oder die öffentliche Wahrnehmbarkeit durch Öffentlichkeitsarbeit, Infostände, Aktionen oder Bündnisarbeit zu kümmern. Dann liegt meist zu viel Arbeit auf zu wenig Schultern. Geh also bitte nicht davon aus, dass es kein Interesse an Dir gibt. Vielleicht meldest Du Dich mal von Dir aus bei Deinem Kreisverband/Ortsverband und fragst, ob Du helfen kannst? Oder Du hast eine Idee, ein politisches Projekt, das Du starten willst, dann hilft Dir der Kreisvorstand sicher weiter. Wenn Du dafür keine Zeit hast, kannst Du zumindest den aktiven Genossinnen und Genossen gegenüber solidarisch sein und Mitglied bleiben.
Natürlich braucht Die Linke viele aktive Mitglieder, um präsent und wahrnehmbar zu sein und erfolgreich für eine friedliche und gerechte Welt streiten zu können. Aber klar ist auch, dass es mit der zunehmenden Prekarisierung und Entgrenzung der Arbeitswelt für viele Menschen immer schwieriger wird den Anforderungen des Alltags wie einem erfülltem Familienleben überhaupt noch gerecht, geschweige denn auch noch politisch aktiv zu werden. Du brauchst deshalb auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du es nicht schaffst, regelmäßig zu den Mitgliederversammlungen oder Aktionen des Kreisverbandes/Ortsverbandes zu kommen. Du kannst die Partei und die aktiven Genossinnen und Genossen auch mit Deinen Mitgliedsbeiträgen oder Spenden finanziell unterstützen. Oder Du kannst ein weiteres Mitglied werben. Das hilft schon sehr! Und vielleicht schaffst Du es ja trotzdem mal bei einem wichtigen Höhepunkt wie einer Wahlkampfaktion, einer großen Demo oder dem Sommerfest mit dabei zu sein… Wenn es Deine privaten Umstände zulassen, freuen sich die Genossinnen und Genossen vor Ort auf jeden Fall auch später noch über Deine aktive Unterstützung.
Das kann vorkommen. Für alle Genossinnen und Genossen, die keiner der streitenden Seiten angehören und einfach nur etwas machen wollen, kann das extrem frustrierend sein. Damit ist schwer allein, klar zu kommen. Darum organisiert Euch!
Wenn es bei Euch Streit gibt, versucht Euch Hilfe bei der nächst höheren Ebene zu suchen. Das heißt, knirscht es im Ortsverband wendet euch am besten an den Kreisvorstand, klappt es im Kreisverband nicht, versucht es beim Landesvorstand bzw. der Landesgeschäftsstelle u.s.w. Die können dann versuchen zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln und eine Lösung zu finden.
Klappt das überhaupt nicht und die Situation bleibt völlig verfahren, kannst Du als letzte Lösung mit der nächst höheren Ebene darüber sprechen, ob Du vielleicht die Organisation vor Ort wechseln, d.h. Dich einem anderen Ortsverband, Kreisverband oder sogar Landesverband anschließen kannst. Die Bundessatzung sieht in der Regel die Organisierung am Wohnort vor. Sie lässt aber auch Ausnahmen zu, dafür sind dann die Landessatzungen entscheidend. Deshalb lass Dich beraten, was möglich ist bevor Du wegen Streitigkeiten austrittst.
Kontakt
Mitgliederteam
Bundesgeschäftsstelle Die Linke
Bereich Kampagnen und Parteientwicklung
Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin
mitglieder@die-linke.de
Telefon: +49 30 24009 555