Marcus Otto (Berlin)
Vorstand… wir haben ein Problem! Ähnlich wie bei der Apollo 13 läuft unsere Maschine derzeit nicht rund.
Die Biodiversität nimmt global rasant ab, Hitzeereignissen nehmen zu, die Gletscher schmelzen, Meere steigen - andernorts fehlt Wasser. Wälder brennen. Deutschland ist nicht auf 2 oder 3 ° Kurs, sondern auf 4 °- Kurs. Jahrtausende –Jahre stabile Ökosysteme brechen in einem großen Tempo zusammen, die Börsen jubeln.
Für die Menschen ist das weniger lustig. Vor allem, wenn Sie sich keinen Aufschub kaufen können. Die Botschaft der Wissenschaft ist klar: ACT NOW!
Weltweit wurde viel Zeit vertrödelt. Es geht jetzt um die Frage, ob man, wenn Ernten wegbrechen, neuartige Plagen entstehen, Transportketten einbrechen noch soziale, feministische und Friedenspolitik machen kann? Vermutlich herrschen ab 3° eher Distopien statt eines demokratisch organisierten Gemeinwesens, das Regeln setzt, Friedenspflicht fordert, solidarisch handelt.
Auch die LINKE hat Zeit vertrödelt, selbst wenn wir mit Aktionsplan Klimagerechtigkeit, Verkehrswende und „sozialökologischem Systemwechsel vorwärts gekommen sind. Es ist nicht verwunderlich, dass das bei den Aktivisten noch nicht angekommen ist. In Bezug auf die Fakten trödeln wir bzw. unsere populären Gesichter. Wir werden nicht wahr genommen.
Ein Beispiel. Das KLH versendet wöchentlich Kommunikationslinien an die Kreise. Klima und Umwelt sind da keine Themen, über die die Partei reden soll. Maximal steht da: Die Wirtschaft klimafreundlich umbauen, nicht auf Kosten der Beschäftigten. Das hat Rüdiger Hoffmann in seiner Rede besser gesagt.
Die Linke hat den Ernst der Lage nicht überall verinnerlicht. Danke Bernd und Amira dass ihr heute gezeigt habt, dass es anders geht, es wird langsam. Auch die Stimmen aus der Basis wissen das schon. Schreiben wir uns aber alle ins Poesiealbum: Das Klima verhandelt nicht!
Liebe Genossinnen und Genossen, die LINKE braucht einen Vorstand, der in Umwelt- und Klimafragen sprach- und aktionsfähig ist, der diese Menschheitsthemen widerspruchsfrei ins Zentrum seiner Aktivitäten stellt. Ohne die Lösung dieser Frage, sind wir unnütz. Umwelt, Klima, Ressourcen sind linke Themen und gehören nicht in die Alleinverfügung von Bündnis 90. Es gilt frei nach Rosa Luxemburg: Ökosozialismus oder Barbarei. Ihr habt mit der Vorstandwahl die Chance unser spaceship sicher zu landen. Lasst Sie uns nicht verzocken. Mit Didem, Gösta, Max, Maurice, Marianne und anderen habt ihr da viele Optionen.