Anti-Sorbische Straftaten der Osterfeiertage zügig aufklären!
Zu den während der diesjährigen Osterfeiertage erneut verübten Anschlägen auf Kruzifixe sowie zu Hakenkreuzschmierereien im sorbisch-katholischen Gebiet erklärt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Ethnische Minderheiten Heiko Kosel:
Die Anschläge der Osterfeiertage zielen auf eine religiöse Gemeinschaft, die über Jahrhunderte in der Oberlausitz in Eintracht mit benachbarten Religionen lebt. Die in keiner Weise hinnehmbaren Straftaten richten sich gegen ein Volk, das als ethnische Minderheitsbevölkerung zum kulturellen Reichtum der Lausitz beiträgt - und sie richten sich politisch gegen den Freistaat Sachsen, der mit seiner Landesverfassung das Recht der freien Religionsausübung und die Pflege der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen unter Schutz gestellt hat. Nicht zuletzt sind die feigen Anschläge ein antieuropäischer Akt inhumaner Prägung.
Angesichts der neuerlichen Vorfälle habe ich mittels einer parlamentarischen Anfrage an die Staatsregierung Aufklärung darüber gefordert, ob die Ermittlungsgruppe, die nach den Vorfällen von 2008 nach ergebnislosen Ermittlungen 2009 ihre Tätigkeit einstellte, erneut aufgestellt wird und was die Staatsregierung über die polizeilichen Ermittlungen hinaus zu unternehmen gedenkt, um der emotionalen Erregung der Bevölkerung im sorbisch-katholischen Gebiet Rechnung zu tragen.
Die nicht aufgeklärten Vorfälle - die aktuellen wie die vorherigen - könnten dazu führen, dass die sorbischsprachige religiöse Symbolik, die dem Gebiet eine besondere kulturelle Prägung verleiht, nur noch eingeschränkt wahrnehmbar sein wird. Das wäre neben dem religiös-geistigen und kulturellen Schaden auch eine sichtbare Verarmung des Bildes einer einzigartigen Region. Auch deshalb sind Ideen zur besonderen Unterstützung der Geschädigten gefragt.