Auf dem Landesparteitag Gegenstand: Bilinguale Angebote für Niedersorbisch
Die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Ethnische Minderheiten Renate Harcke erklärt nach dem Brandenburger Landesparteitag der LINKEN:
Ich freue mich darüber, dass auf dem am Sonnabend und Sonntag stattgefundenen Parteitag der Brandenburger Linken erneut etliche Fragen diskutiert wurden, die die Lebenssituation der Sorben/Wenden in der Niederlausitz zentral betreffen. Dies betrifft insbesondere auch die Situation im Bildungsbereich. Die Botschaft, die Die LINKE mit dem Entwurf von Thesen für ihr weiterentwickeltes Leitbild für Brandenburg aussendet, lautet:
"Das Brandenburger Bildungssystem muss sehr viel stärker als heute die Bedürfnisse derjenigen berücksichtigen, die eine anerkannte Minderheiten- oder Regionalsprache als Muttersprache noch sprechen oder sich diese als Muttersprache wieder aneignen wollen. Insbesondere die mehr als 10jährigen Erfahrungen mit dem Witaj-Projekt sind endlich auf die notwendigen konzeptionellen, schulorganisatorischen, personellen und auch finanziellen Grundlagen zu stellen. Denn Niedersorbisch gehört zu unserem Land."
Unterstützt wurde dieser Ansatz durch den Beitrag des Sprechers der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung Harald Petzold. Fußend auf einer kürzlich stattgefundenen Beratung mit Mitgliedern unserer Bundesarbeitsgemeinschaft betonte er zur geplanten Reform der Hochschullandschaft in der Lausitz:
"Es kann nicht nur um die Zusammenlegung von Institutionen und Strukturen gehen. Es muss auch beispielsweise darum gehen, dass Lehrerausbildung für sorbisch-wendische Minderheit neu gestaltet wird. Und die kann eben nicht allein in Potsdam angesiedelt werden – dort vielleicht institutionell. Aber in der Sache muss sie in der Lausitz stattfinden, denn dort sind diejenigen, die davon etwas verstehen, die ein solches Angebot dringend brauchen und die dann auch bilingualen Unterricht in Sorbisch erteilen werden."