Sorben (Wenden), Sinti und Roma, Niederdeutsch: Brandenburgs Reichtum besteht auch in seiner Vielfalt!
Am 27. September 2009 wählen die Brandenburgerinnen und Brandenburger einen neuen Landtag – das Wahlprogramm DIE LINKE der Partei ist beschlossen. Die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Ethnische Minderheiten Renate Harcke erklärt dazu:
Einer guten Tradition folgend enthält das Brandenburger Landeswahlprogramm wichtige Forderungen zur Minderheitenpolitik, an denen sich unsere Partei nach dem 27. September – gleich ob in Regierungsverantwortung oder Opposition – messen lassen wird. Wir betrachten Minderheitenpolitik als Einheit von Schutz und Förderung der Sprache, Förderung der Kultur und der Medien, Erweiterung der Mitspracherechte der Minderheiten und Schutz des Siedlungsgebietes.
Bezogen auf die Sorben (Wenden) sieht DIE LINKE vor allem folgende Aufgaben als zentral an:
Erarbeitung eines Konzepts zur Vermittlung der niedersorbischen (wendischen) Sprache, das von der Kita, über die Schule, Berufsausbildung und das Studium bis hin zur Weiterbildung alle Phasen der Bildung umfasst und mit Festlegungen untersetzt ist;
Verzicht auf die Versetzungen sorbischer Lehrer in deutsche Schulen; Vorkenntnisse der sorbischen Sprache und Kultur als verbindliche Einstellungsvoraussetzung für alle Lehrer, die an das Niedersorbische Gymnasium versetzt werden (Sofortaufgabe);
Ausstattung der sorbischen Institutionen/Projekte mit jenen Mitteln, die den tatsächlichen Aufgaben im Bereich der Basiskultur und der Hochkultur entsprechen;
Schaffung der notwendigen Voraussetzungen dafür, dass sorbische Medien, vor allem der DOMOWINA-Verlag und die Zeitungen, ihren Beitrag zum Sprachenerhalt leisten können;
Novellierung des Sorben (Wenden)-Gesetzes aus dem Jahre 1994;
Erweiterung der Rechte des Rates für sorbische (wendische) Angelegenheiten beim Landtag: Rederecht im Landtag und Anhörungsrechte für den Fall, dass die Regierung durch Gesetze, Rechtsverordnung oder vertragliche Vereinbarungen Fragen regeln will, die das sorbische (wendische) Volk unmittelbar berühren.
Darüber hinaus werden wir uns dafür einsetzen, dass die in Brandenburg lebenden Sinti und Roma entsprechend den europäischen Minderheitenabkommen angemessen gefördert werden und begonnen wird, die Defizite im Bereich des Niederdeutschen abzubauen.
Die minderheitenpolitischen Aussagen im Wahlprogramm der LINKEN sind das Ergebnis eines engen Zusammenwirkens unserer Mandatsträger auf Bundes- und Landesebene sowie von vielen Ehrenamtlichen mit den Minderheiten. Über die Jahre sind stabile Kontakte insbesondere zur Domowina, zum Rat für sorbische (wendische) Angelegenheiten beim Landtag sowie zum Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg gewachsen, die auf denen nach dem 27. September aufgebaut werden kann.