21. August 1968 und die Linke in Europa
Seminar der Europäischen Linken in Prag im Gedenken an den 40. Jahrestag der Intervention der Truppen des Warschauer Vertrages in Prag
Die Europäische Linke hat anlässlich des Jahrestages des Prager Frühlings 1968 in Kooperation mit der Partei des Demokratischen Sozialismus (SDS) das Seminar "21. August 1968 und die Linke in Europa" ausgerichtet. Verschiede Mitgliedsparteien nahmen daran teil: VertreterInnen der Partei DIE LINKE, der KP Österreich, SYNASPYSMOS, tschechische Linksparteien (SDS, KSC, CSDS) und NGOs. Herausfoderungen und Lehren für die Linke wurden hier diskutiert.
Die teilenehmenden links-orientierten Aktivisten und Historiker und besonders die Augenzeugen des Ereignisses vor 40 Jahren betonten, dass der Prager Frühling und dessen Unterdrückung durch sowjetische geführte Truppen, nicht nur für die tschechische und die europäische Geschichte wichtig seien, sondern ebenso für die linken Kräfte, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft einsetzen.
Mit dem Blick auf die sozialistische Erneuerung diskutierten die Teilnehmenden die Bedeutung der Ereignisse von Prag 1968 für die sozialistischen und kommunistischen Bewegungen in Ost und West, Nord und Süd, auch im Rahmen der späten 60er Jahre: Mai 1968 in Paris, in Deuschland, den Aufstand in Griechenland im Athener Polytechnikum und der Kampf die Gesellschaft neu aufzubauen. Zusammenfassend ziehen wir aus der Dikssussion folgende Schlüsse: die militärische Intervention war eine Verletzung gegen das Völkerrecht und gegen das Prinzip der brüderlichen Beziehungen zwischen unabhängigen Parteien, sowohl in sogeannten westlichen als auch sozialistischen Ländern. Die Parteien in kapitalistischen Ländern litten unter Glaubwürdigkeitsverlust und verloren öffentliche Unterstützung. In manchen Fällen führten die Beurteilungen zu Spaltungen und internationalen Brüchen.
In den sozialistischen Ländern und in der Sowjetunion selbst, fanden die Auswirkungen des August von 1968 dann 1989 ihren Ausdruck, können sie als einer der Hauptgründe dafür betrachtet werdeb, dass sich die Menschen gegen die kommunistischen Parteien-, oder zumindest von ihnen abwandten.
Allgemeine Lehre ist die Notwendigkeit für eine dauerhafte Demokratisierung der Gesellschaften und der politischen Aktuere selbst.
Die Teilnehmenden des Seminars verständigten sich darauf, die praktische Zusammenarbeit zu vertiefen und aus der Geschichte zu lernen. Die dringende Notwendigkeit neue Wege zur Beseitigung der neoliberalen Politik zu finden, von der heute Millionen von Menschen in Europa und der Welt betroffen sind, wurde zudem hervorgehoben.
Für DIE LINKE nahmen Helmut Scholz und Dr. Stefan Bollinger an der Tagung in Prag teil.