Aktionswochenende gegen die US-Militärbasen in Redzikowo
Am vergangenen Samstag wurde der Marktplatz in Slupsk wieder einmal Versammlungsort für Anti-Kriegs-Proteste. AktivistInnen aus ganz Polen und dem Rest Europas trafen sich um gemeinsam gegen die US-Militärbasis in Redzikowo zu demonstrieren.
Der Protest genießt auch die Unterstützung der lokalen Bevölkerung, die es ablehnt, dass ihre Region ein weiterer US Militärstützpunkt wird. Die polnischen Jungen Sozialisten, Gäste aus Tschechien und Deutschland nahmen ebenso an den Protesten teil.
Miloslav Ransdorf (GUE/NGL) und and Andrzej Skiba (Junge Sozialisten) empörten sich in ihren Reden auch darüber, dass sowohl die polnische als auch die tschechische Regierung den Willen von der Mehrheit der Bevölkerung ignoriert, da sie die Stationierung von Radar- und Raketenbasen erlaubten. Diese Finanzen sollten besser in Armutsbekämpfung und Bildung investiert werden. Grzegorz Ilnicki (Junge Sozialisten) wies darauf hin, dass die Zeit reif sei, die Menschen und ihre Überzeugungen endliche zu respektieren. "Niemand fragt uns, ob wir damit einverstanden sind, dass Jugoslawien, Afghanistan oder der Irak bombardiert werden. Unsere Antwort auf diese Frage lautet NEIN!"
Die am Sonntag von den Jungen Sozialisten organisierte Konferenz brachte Studierende, Wissenschaftlerinnen und linke AktivistInnen aus Polen und Europa zusammen.
Die Podiumsreferenten und Teilnehmenden waren sich einig darin, dass eine US-Militärbasis in Polen keinen Frieden oder mehr Sicherheit bringen kann, sondern vielmehr ein Element amerikanischer imperialer Politik ist. Es liegt in der Verantwortung der polnischen und Europäschen Linken Kampagnen gegen die Militarisierung weiter zu intensivieren.
Helmut Scholz (DIE LINKE) betonte die Notwendigkeit der engen Kooperation zwischen Anti-Kriegs-Bewegungen in den Ländern, in denen Militärbasen installiert werden sollen und allen anderen. Grzegorz Ilnicki (Junge Sozialisten) hob hervor, dass eine veränderte polnische Außenpolitik eines der Hauptziele der polnischen Linken sei.
Die Teilnehmenden aus weiteren sozialistischen und grünen Parteien unterstützen diese Thesen. Juristische und geopolitische Aspekte wurden vom Vertreter der Universität Gdansk näher erläutert.