Beileid zum Tod von Denis Goldberg
Katja Kipping und Bernd Riexinger haben dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) dieses Schreiben übermittelt:
Mit tiefer Betroffenheit haben wir von dem Ableben von Denis Goldberg erfahren. Wir verlieren mit ihm einen Menschen, der sich sein ganzes Leben durch seine ungebrochene Haltung, seinem steten Einsatz für Gerechtigkeit und Freiheit ausgezeichnet hat und mit seinem Glauben an Veränderung faszinierte und zum Mitmachen anregen konnte.
Der 1933 in Kapstadt geborene Südafrikaner begann seine politische Karriere bereits in jungen Jahren in der Kongressbewegung, deren Ziel die Abschaffung der Apartheid war. Der Höhepunkt der Arbeit war die Ausarbeitung und Annahme der bekannten südafrikanischen Freiheitscharta 1955. Nach dem Verbot aller antiapartheidlichen Bewegungen 1960 beteiligte er sich an den illegalen Vorbereitung des bewaffneten Befreiungskampfes des ANC. Unter Leitung von Nelson Mandela wurde er der Techniker dieser Gruppe. Im bekannten Rivonia-Prozess 1964 wurde Goldberg als einziger Weißer verurteilt und erhielt viermal lebenslänglich.
Nach 22 Jahren Haft durfte er nach England emigrieren und arbeitete aus London für den ANC weiter und führte von dort den Kampf gegen die Apartheidpolitik weiter, bevor er unter Mandelas Präsidentschaft wieder zurück nach Südafrika gehen konnte. Der ANC begleitete ihn sein Leben lang, später galt er als einer der größten Kritiker, die sich gegen die Korruption innerhalb des ANC wandten und diese öffentlich anprangerten.
Bis ins hohe Alter hat Denis Goldberg sein Wirken der Verbesserung der Lebensumstände der schwarzen Bevölkerung Südafrikas gewidmet. Er war Mitbegründer diverser caritativer Vereine, die unter anderen Kindern aus armen Familien den Zugang zu Musik und Kunst ermöglichten. Lange noch ging Dennis selbst auf Reisen, um Gelder für die unterschiedlichen Projekte zu sammeln, bis ihm sein Gesundheitszustand, der sich durch den diagnostizierten Lungenkrebs stetig verschlechterte, dies nicht mehr zuließ.
Denis verlässt uns nach einem erfüllten Leben. Wir gedenken seiner, in dem sein Schaffen im Kampf gegen Rassismus und Ungerechtigkeiten weiter fortsetzen werden.