Dividenden der Konzerne für Aktionär*innen auf Rekordwert
Während die Krise viele Menschen ärmer macht, knallen bei den Aktionär*innen die Sektkorken.
BASF und Bayer AG
Chemiekonzern BASF SEschüttet mit 3,1 Mrd.Euro die höchste Dividende seit 10 Jahren aus.Konkurrent Bayer AG zahlt mit knapp 2 Mrd. Euro. Beide Chemiekonzerne zeigen riesige Defizite und mangelndes Tempo beim Umbau hin zu klima- und umweltfreundlicheren Geschäftsmodellen. So hat etwa die BASF ganz im Gegenteil die Abhängigkeit von fossilem Erdgas in den letzten Jahren sogar verstärkt. Fossiles Erdgas macht mehr als 80 Prozent der fossilen Brennstoffe aus, die für zentrale Strom- und Dampferzeugungsanlagen der BASF benötigt werden.
Was nicht passiert:
Ausstieg aus Glyphosat und gefährlichen Pestiziden im globalen Süden. Klare CO2-Reduktionsziele entlang der ganzen Wertschöpfungskette.
RWE AG
Der Energiekonzern RWE AG schüttet für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 609 Mill. Euro aus. Grundlage dafür sind die fortwährende Ausbeutung des fossilen Energierträgers Braunkohle und die weitere Nutzung der Risikotechnologie Atomkraft. Demgegenüber rutschten die Gewinne aus den Bereichen Wind, Sonne und Biomasse ins Minus.
Was nicht passiert:
Investitionen in klimafreundliche Technologien und Rückstellungen einplanen für Renaturierung von Braunkohletagebau und Entsorgung im Atomkraftbereich.
Mercedes-Benz
Der Autokonzern Mercedes-Benz zahlt nach Beschluss seiner Hauptversammlung am 29.04.2022 an seine Aktionär*innen für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 5,349 Mrd. Euro. Das ist fast viermal soviel wie die Dividende im vorhergehenden Geschäftsjahr (1,4 Mrd. Euro).
Was nicht passiert:
Abkehr von schweren SUV-Modellen, die viel Sprit und viel Strom verbrauchen und Investition in energiesparende und kollektive Mobilitätsformen.
Vonovia
Immobilienkonzern Vonovia zahlt höchste Dividende seit Jahren: Die Hauptversammlung der Vonovia SE beschloss am 29.04.2022, dass für das Geschäftsjahr 2021 rund 1,3 Mrd. Euro als Dividende an die Aktionär*innen ausgeschüttet werden. Im Geschäftsjahr davor waren es noch 954 Mill. Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund einem Drittel. Bei einem Bestand von über 565 000 Wohnungen gehen somit pro Wohnung rund 2.300 Euro an Dividende an den Aktionär*innen. Neue Wohnungen wurden dagegen im Geschäftsjahr 2021 nur 2 200 gebaut.
Was nicht passiert:
Investition in bezahlbaren Wohnraum, Übernahme der Modernisierungsumlage.
DIE LINKE fordert:
- Dividenden begrenzen: Statt einen Großteil der Gewinne als Dividenden an die Aktionär*innen auszuschütten sollen Konzerne in Klimaschutz, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Beschäftigung investieren. Keine Dividendenausschüttung bei Staatshilfen und Kurzarbeit.
- Millionäre besteuern: Vermögen oberhalb von 1 Mio. Euro wird mit 1 Prozent besteuert. Bis zu einem Nettovermögen von 50 Millionen steigt der Satz auf 5 Prozent an. Für Betriebsvermögen gelten Freibeträge von mindestens 5 Millionen Euro.