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Mit der LINKEN gegen Tarifflucht

Mona Frias Rodriguez, Schlecker-Betriebsratsvorsitzende, auf der Pressekonferenz im Berliner Karl-Liebknecht-Haus

Mein Name ist Mona Frias Rodriguez, Schlecker-Betriebsratsvorsitzende seit 1995 hier in Berlin, eine von vier. Kurz zu der Schlecker-Problematik: Schlecker hat bundesweit Schließungen von Verkaufsstellen vorgenommen. Es sind jetzt ca. 9.600.

Mein Bereich ist seit 2006 von 62 zu betreuenden Verkaufsstellen auf 44 ab Oktober geschrumpft. Von ehemals 180 bis 190  zu betreuenden Mitarbeiter/innen, was immer davon abhängig ist, wie viel befristete Aushilfen wir noch zur Einstellung vorgelegt bekommen, habe ich jetzt nur noch ca. 25 Vollzeitkräfte, eine hohe Anzahl an Geringverdiener und eine hohe Anzahl an Teilzeitkräften, die bis dato noch Tarifgehalt bezahlt bekommen.

Dann wurde eine Tochtergesellschaft Schlecker XR gegründet. Damit ging es los mit der Tarifflucht. Die Leute dort verdienen ca. 6,50 € die Stunde. Dann wurde die nächste Tochtergesellschaft gegründet, die Menia Arbeiternehmerüberlassung. Die Menia hat einen Tarifvertrag mit den christlichen Gewerkschaften, rühmen sich natürlich, Tarifgehalt bei 6,78 € die Stunde zu zahlen. Eine Filialleiterin hat dann 7,11 €. Vollzeit ist Fehlanzeige. Es wird überwiegend Teilzeit eingestellt. Diese prekären Beschäftigungen, die hochflexibel einzusetzenden Leute - Schlecker wünscht ja die hochflexible Einsetzbarkeit, Telefonanruf, sie möchten bitte dort oder dorthin kommen -, die sachgrundlosen Befristungen, jetzt noch die Leiharbeit und, was für uns ein großes Problem ist, die Einerbesetzung in den Verkaufsstellen. So sind die Kolleg/inn/en  vor Überfällen in ihren Verkaufsstellen einfach nicht sicher.

Da wir als Betriebsräte in diesen ganzen Punkten auch mit der Hilfe der Gewerkschaften nicht mehr richtig in die Mitbestimmung kommen, nichts mehr verhindern können, nichts mehr richtig ausrichten können, haben wir uns um politische Unterstützung bemüht, um gerade Mindestlohn, die ganzen Tarifgeschichten, Tarifflucht - wie kann man sie aufhalten - und anderes mehr, durchzusetzen. Wir haben feststellen müssen, dass die einzige Antwort, die wir auf unseren Aufruf bekommen haben, von der LINKEN kam. Sie haben uns jemand an die Seite gestellt. Ich bin eine Kämpferin für einen Sicherheitstarifvertrag, das heißt Zwei-Mann-Besetzung rund um die Öffnungszeit in den Filialen, um die Überfälle zu minimieren. Dort erschien auch nur als einzige DIE LINKE, vertreten durch Elke Breitenbach.

Aus allen diesen Gründen bin ich der Meinung, DIE LINKE mit meiner Stimme unterstützen zu müssen, um meinen Kampf und meine Kollegen zu unterstützen.

Dankeschön!