Zur Abschaltung des ersten Reaktors des Atomkraftwerkes Fessenheim
Stellungnahme von Tobias Pflüger, MdB aus Freiburg, Sprecher der Landesgruppe der MdBs derLINKEN aus Baden-Württemberg. Mitglied der deutsch-französischen Parlamentarierversammlung und des deutsch-französischen Ausschusses für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit (GRÜZ)
Endlich! Ausdrücklich begrüße ich, dass heute endlich der erste Reaktor des französischen Atomkraftwerkes Fessenheim vom Stromnetz genommen wurde. Ganz besonders bedanken will ich mich bei der grenzüberschreitenden Anti-Atombewegung. Ohne den Druck der Atomkraftgegner*innen auf deutsche und französische Behörden und Regierungsvertreter*innen wäre es wohl noch lange nicht zu Abschaltung des AKWs gekommen. Dass nun nach vielfachen Verschiebungen endlich der erste Fessenheim-Atomreaktor vom Netz ist überfällig.
Wir werden weiter Druck machen, dass auch endlich alle weiteren noch laufenden Atomkraftwerke auf deutscher und französischer Seite endlich abgeschaltet werden.
Der zweite Atom-Reaktor in Fessenheim soll am 30. Juni 2020 vom Netz genommen werden. Das AKW Fessenheim ist seit 1977 in Betrieb. Fessenheim ist geradezu ein Sinnbild für die Gefährdung durch Atomenergie.
Unerträglich bleibt, dass der Betreiber EDF für die Abschaltung auch noch eine "Entschädigung" in Höhe von 400 Mio € erhält.
Nach der Abschaltung des zweiten Reaktors soll der Abbau des Atomkraftwerkes begonnen werden. Offiziell soll der Abbau bis 2040 dauern, es ist aber klar, dass das viel länger dauern wird. Die bisherigen Abbaupläne sind völlig unzureichend. Der Abbau von Atomkraftwerken ist hochkomplex und es entsteht erneut viel Atommüll dabei.
Insofern wird die gesamte Region noch lange mit der Gefahr durch Atommüll leben müssen, dies ist eine Folge der falschen Entscheidung für Atomenergie.
Ich werde den so genannten Post-Fessenheim-Prozess intensiv begleiten. Für den geplanten zivilen deutsch-französischen Gewerbepark sage ich hiermit für DIE LINKE Unterstützung zu.