8. März: Die Bosse wittern Morgenluft
Zur Forderung der Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg, den Frauentag als Feiertag zu streichen, sagt Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei Die Linke:
"Die Bosse wittern Morgenluft. Anders kann man die Serie von Dreistigkeiten, mit denen Wirtschaftsvertreter den Beschäftigten Geld und Zeit abnehmen wollen, nicht verstehen. Erst will der Multimillionär und Allianz-Boss Bäte die Lohnfortzahlung für den ersten Krankheitstag streichen, dann will Finanzlobbyist Raffelhüschen gleich drei Tage, und jetzt wollen die Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg den Frauentag als Feiertag streichen. Das alles in nicht mal zwei Tagen. Das ist Klassenkampf von Oben.
Berlin ist das Bundesland mit den wenigsten Feiertagen. Ausgerechnet hier wollen die Chefs ihren Beschäftigten einen freien Tag wegnehmen. Dabei gilt die Faustregel: Wer weniger frei hat, ist mehr krank. Freie Tage haben einen volkswirtschaftlichen Nutzen.
Es passt symbolisch wie die Faust aufs Auge, dass konservative Alphamännchen den Symboltag im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter streichen wollen. Die Errungenschaften von Arbeiterbewegung und Frauenbewegung sind unter Beschuss wie schon lange nicht mehr. Um so wichtiger, dass wir sie verteidigen."