80-Cent-Lohn öffnet Lohndumping Tür und Tor
Ein Landrat will Geflüchtete in Thüringen zur Arbeit verpflichten. Dies würde Lohndumping, Tür und Tor öffnen und ist verwerflich, erklärt die Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler:
»Geflüchtete für 80 Cent pro Stunde zur Arbeit verpflichten, ist genauso verwerflich wie Ein-Euro-Jobs oder Niedriglöhne in Behindertenwerkstätten und Ausnahmen beim Mindestlohn für Langzeitarbeitslose.
Es ist nicht nur menschenunwürdig für die Betroffen, sondern verdrängt auch reguläre Jobs und unterläuft so Tarifverträge und Mindestlöhne. Wer für 80 Cent arbeiten muss, wird unfreiwillig in die Rolle des Lohndrückers gedrängt. Wenn der Präsident des Landkreistages eine Arbeitspflicht für Geflüchtete fordert, dann öffnet er dem Lohndumping Tür und Tor.
Natürlich bin ich dafür, dass Geflüchtete einer regulären Arbeit nachgehen können. Hier sollte die Politik bestehende Hürden und Verbote schnellstens abräumen. Vor allem aber sollte sie dafür sorgen, dass Geflüchtete nicht ausgebeutet werden. Die Politik darf dabei nicht noch aktive Beihilfe leisten und die Betroffenen in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse pressen.«