Amazon verhöhnt eigene Beschäftigte – Heil schaut dem ungeheuerlichen Treiben zu
Anlässlich des Worker Memorial Days fordert Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Corona auch in Handel, Nahverkehr, Logistik, Leiharbeit, Kitas, Horten und Schulen als Berufskrankheit anzuerkennen:
Arbeitsminister Hubertus Heil hat anlässlich des Worker Memorial Days für konsequenteren Arbeitsschutz geworben. Es ist Zeit zu Handeln.
Es ist geradezu ungeheuerlich, wenn der Onlinehändler Amazon seinen Beschäftigten das Tragen von FFP2-Masken verbietet, um Pausenzeiten einzusparen. Amazon-Chef Jeff Bezos verdient angeblich 7,9 Millionen Dollar pro Stunde, sein Vermögen wird auf fast 200 Milliarden Dollar geschätzt. Was ist das für ein Signal an die Gesellschaft, wenn ein Unternehmen, das in der Pandemie Rekordgewinne einfährt, denen, die mit ihrer Arbeit diese Gewinne erwirtschaften, den bestmöglichen Schutz verwehrt? Hier fehlt jeglicher moralischer Kompass.
Das zu beklagen reicht nicht. Wenn Amazon und andere Unternehmen dem Profit Vorrang vor dem Arbeitsschutz geben, muss die Politik eingreifen. Dazu gehört auch, Corona als Berufskrankheit auch in Berufen anzuerkennen, die den Laden zusammenhalten: in Handel, Nahverkehr, Logistik, Leiharbeit sowie in Kitas, Horten und Schulen.