Arznei-Absicherung: Lauterbach knickt vor Pharma-Lobby ein
Zu dem heute verabschiedeten Gesetzentwurf zur Absicherung von Medikamentenlieferungen meint Tobias Bank, Bundesgeschäftsführer der LINKEN:
Lauterbach knickt vor der Pharma-Lobby ein. Anstatt den Konzernen strengere Vorgaben zu machen, will er sie nun mit Geld locken und so anderen EU-Ländern die Medikamente wegkaufen. Das wird ein Überbietungswettkampf, bei dem nur die Pharmafirmen gewinnen. Jene Konzerne haben die derzeitige Krise aber verursacht. Sie haben die Produktion wichtiger Medikamente eingestellt, weil sie zu wenig Profit abwerfen. Statt Fiebersäfte für Kinder produzieren sie nun überteuerte Arzneien mit begrenztem Nutzen.
Zudem sind die Lieferketten gestört, weil die Konzerne aus Kostengründen die Grundstoffproduktion nach Asien verlegt haben, wo nun in Indien unter schlimmsten Bedingungen produziert wird. Das alles zeigt: Wir dürfen die Produktion lebenswichtiger Medikamente nicht allein dem guten Willen profitgieriger Konzerne überlassen. Wohin das führt, sehen wir jetzt: Seit Monaten fehlen Fiebersäfte und Antibiotika für Kinder. Ich fordere, nicht nur Anreize zu bieten, sondern auch strenge Vorgaben zu machen. Wer in Deutschland teure Medikamente verkaufen will, der muss auch preiswerte Fiebersäfte weiter produzieren. Sanktionen statt Millionen!