Die Roten auf dem Roten Felsen
DIE LINKE hat die lange fortschrittlich-rote Historie Helgolands um ein Kapitel erweitert, indem sie jetzt auf der einzigen deutschen Hochseeinsel einen eigenen Ortsverband gründete. "Auf Helgoland ist nicht nur der Felsen rot", so die Sprecherin des neuen Landesverbandes der LINKEN, Antje Jansen.
Sie erinnerte daran, dass Helgoland 1952 endlich wieder besiedelt werden konnte, nachdem insbesondere Studenten und Linke gegen den Missbrauch der Insel als Bombenabwurfplatz der Briten protestiert und den Roten Felsen besetzt hatten.
"Bei allem Traditionsbewusstsein geht es uns aber nicht um Geschichtsduselei. Auf Helgoland gibt es dringende Themen, wie die Zukunftsfähigkeit der Insel, dauerhafte, ganzjährige Arbeitsplätze sowie die Abwanderung gerade von jungen Leuten und die Förderung eines von der Saison unabhängigen Tourismus", sagte der Sprecher des Ortsverbandes, Gerwin Bastrup.
Hoch erfreut ob dieser Gründung zeigte sich auch der frisch gewählte Landessprecher der LINKEN, Lorenz-Gösta Beutin. "Ach, wenn Heinrich Heine das doch noch erleben könnte", kommentierte er das Entstehen des neuen Ortsverbandes schmunzelnd und zitierte aus den berühmten Helgoländer Briefen des Schriftstellers aus dem August des Jahres 1830, in denen der die Pariser Julirevolution kommentierte: "Sogar die armen Helgoländer jubeln vor Freude, obgleich sie die Ereignisse nur instinktmäßig begreifen. Der Fischer, welcher mich gestern nach der kleinen Sandinsel, wo man badet, überfuhr, lachte mich an mit den Worten: 'Die armen Leute haben gesiegt!' Ja, mit seinem Instinkt begreift das Volk die Ereignisse vielleicht besser als wir mit allen unseren Hülfkenntnissen."