Equal Pay: Klagerecht für diskriminierte Frauen
Deutschland liegt auf dem Geschlechtergleichstellungs-Index des WEF auf dem 6. Platz. Da geht noch mehr, meint die Vorsitzende der LINKEN, Janine Wissler:
"Der Gleichstellungsindex stellt für Deutschland deutliche Verschlechterungen bei der Gleichberechtigung fest. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist mit 29 Prozent auf den Wert von 2018 zurückgefallen. Auch die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern nimmt zu, der sogenannte Gender-Pay-Gap vergrößert sich. Dass die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen 18 Prozent beträgt, ist nicht hinnehmbar, sondern eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Gleichberechtigung heißt, dass Frauen genauso entlohnt werden wie ihre männlichen Kollegen. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit! Hier reichen keine Worte, nötig ist eine entschiedene Strategie gegen diese Benachteiligung und Instrumente, um Lohngleichheit herzustellen. Dazu braucht es Entgelttransparenz und Klagen gegen Lohndiskriminierung müssen erleichtert werden - vor allem durch ein Verbandsklagerecht, damit Gewerkschaften für die Betroffenen vor Gericht ziehen können und die Durchsetzung von Rechten nicht individualisiert bleibt. Hier braucht es endlich ein Gesetz! Zudem müssen sogenannte Frauenberufe endlich aufgewertet und angemessen entlohnt werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss verbessert werden. Pflege- und Sorgearbeit bleibt noch immer hauptsächlich an Frauen hängen. Dass der Gleichstellungsindex Verschlechterungen für Deutschland feststellt, ist auch eine Folge der Coronakrise, während der viele Frauen ihre Arbeitszeit reduziert haben, um Kinderbetreuung und Homeschooling zu übernehmen."