Erklärung von Carola Rackete zur Vorstellung der Wahlkampagne zur Europawahl
Da Carola Rackete, Spitzenkandidatin für Die Linke, aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig nicht an der Vorstellung der Wahlkampagne der Partei Die Linke zur Europawahl teilnehmen kann, wird die folgende Erklärung schriftlich gegeben:
„Als Ökologin muss ich die Realität klar benennen: Wir sind mitten in der Klimakatastrophe und in einem Massen-Aussterben. Teile der Erde werden bald für Menschen nicht mehr bewohnbar sein. Und gleichzeitig war niemals der Unterschied zwischen Arm und Reich so krass wie heute.
Wir können aber etwas tun. Und wir sind nicht alle gleich verantwortlich für diese Katastrophe. Die Reichen mit ihren Konzernen und ihrer Lobbymacht haben soziale und ökologische Katastrophen verursacht und befeuern sie noch weiter. Die verschiedenen Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte haben stets die Interessen der Konzerne über das Wohl der Allgemeinheit gesetzt. Deshalb kandidiere ich für Die Linke, die einzige Partei, die keine Spenden von Konzernen annimmt, sondern sich konsequent mit ihnen anlegt und gleichzeitig die Partei mit dem konsequentesten klimapolitischen und sozialpolitischen Programm.
Egal wer wir sind oder wie wir heißen, wir alle wollen ein sicheres und gutes Leben. In der Klimakrise wird das immer schwieriger. Deshalb müssen wir jetzt zusammenhalten und gemeinsam für eine faire Zukunft streiten. Wir müssen uns ernsthaft gemeinsam organisieren: auf der Straße, in den Betrieben und in den Parlamenten. Und wir müssen gerade als klimabewegte Zivilgesellschaft für bessere soziale und politische Rahmenbedingungen streiten. Für Gesetze, die wirklich etwas gegen die gesellschaftliche Spaltung bewirken, indem sie uns alle sozial absichern und damit den Menschen die Ängste vor der Zukunft nehmen. Für Finanzpolitik, die die extreme Ungleichheit korrigiert, besonders mit einer Klima-Abgabe auf große Vermögen und einer Vermögenssteuer. Und mit Entscheidungen, die uns im Kampf gegen die Klimakatastrophe voranbringen, wie zum Beispiel ein verbindliches Ausstiegsdatum aus allen fossilen Energien auf EU-Ebene. Dafür wollen mein Team und ich mit der Linken streiten.
Und, auch das gehört zur Realität: Es drohen weitere gefährliche Entwicklungen, die wir verhindern müssen. Im EU Parlament droht eine Mehrheit von Faschisten und Konservativen. Das hieße noch mehr Politik im Interesse der Großkonzerne, ein Rollback jedweder Umweltgesetzgebung und in vielen anderen Politikbereichen. Das aufzuhalten liegt nicht nur an meinem Team und mir. Nur durch dauerhafte zivilgesellschaftliche Organisierung werden wir die Verhältnisse ändern. Dazu wollen wir mit dieser Kandidatur unseren Beitrag leisten. Diese Wahl wird entscheidend sein in der Frage, wohin sich die EU entwickelt.“