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Für Roma und Sinti gibt es keine sicheren Herkunftsländer

Zum Internationalen Roma-Tag erklärt die Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Katja Kipping:

Morgen feiern die Roma der Welt den Internationalen Roma-Tag. Der findet in diesem Jahr zum 46. Mal statt. Dabei gedenken Roma und Nicht-Roma der Opfer von Mord, Vertreibung, Ausgrenzung und Diskriminierung, aber auch Selbstbehauptung und politische Kämpfe. Der 8. April erinnert an den Beginn der Roma-Bürgerrechtsbewegung, der erste Welt-Roma-Kongress fand in London statt, dort diskutierten 23 Vertreter aus neun Staaten kulturelle und soziale Fragen der Roma. Dort wurde auch die diskriminierende Fremdbezeichnung "Zigeuner" zugunsten der Eigenbezeichnung "Roma" verworfen.

Heute, in einer Zeit, in der der Antiziganismus wieder zunimmt, ist es umso wichtiger, die Geschichte dieser europäischen, ethnischen Minderheit immer wieder zur Sprache zu bringen. Jenseits aller Sonntagsreden werden nach wie vor Roma und Sinti in Länder abgeschoben, in denen sie massiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Die Bundesregierung hat sie als "sichere Herkunftsländer" eingestuft. Für Roma und Sinti gibt es keine "sicheren" Herkunftsländer.

Jenseits wohlmeinender Appelle gehört der Porajmos, der nationalsozialistische Massenmord an 500.000 Sinti und Roma zu den weitgehend vergessenen Kapiteln der Naziverbrechen. Für die Verleugnung und die Kontinuität der Verfolgung in der Bundesrepublik gilt dies erst recht. Umso erfreulicher ist es, dass mittlerweile viele kleine und große Roma-Selbstorganisationen selbstbewusst und unermüdlich für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung streiten.

 


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