Gender Pay Gap endlich überwinden!
Anlässlich des Equal Pay Days fordert Ines Schwerdtner, Vorsitzende der Partei Die Linke, ein Ende der Diskriminierung von Frauen am Arbeitsmarkt. Statt schöner Worte braucht es nun Taten, meint Schwerdtner, und hat ein paar konkrete Vorschläge.
Der heutige Equal Pay Day markiert den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen theoretisch unbezahlt arbeiten, während Männer bereits ab dem 1. Januar voll entlohnt werden. Dieser Tag macht deutlich: Diese Lohnlücke ist auch eine Gerechtigkeitslücke. Dass Frauen immer noch weniger Lohn erhalten, sendet das fatale Signal: Eure Arbeit ist weniger wert als die Arbeit von Männern. Die Bundesrepublik ist eine Männerrepublik und gehört zu den Industrienationen mit dem höchsten Gender Pay Gap. In allen Berufsgruppen erhalten Frauen hier weniger Gehalt als Männer. Zwar schließt sich die Lohnlücke, aber nur im Zeitlupentempo. Wir müssen jetzt den Gleichberechtigungs-Turbo zünden, damit Frauen endlich den Lohn erhalten, den sie auch verdienen.
Wir brauchen eine Gehalts-Offensive für Frauen: Der Mindestlohn muss sofort auf 15 Euro steigen, denn zwei Drittel aller Mindestlohnbeziehenden sind Frauen. Zudem müssen sogenannte Frauenberufe endlich aufgewertet und angemessen entlohnt werden. Die Linke fordert nicht nur gleichen Lohn für gleiche Arbeit, sondern auch gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Frauen wählen nicht die „falschen“ Berufe, sondern Tätigkeiten werden schlechter entlohnt, wenn sie mehrheitlich von Frauen geleistet werden.
Zudem stecken Millionen Frauen in der Teilzeitfalle, aus der sie nicht herauskommen, solange Kita- und Krippenplätze Mangelware sind. Wir brauchen deshalb mehr Kitas und Krippen mit längeren Öffnungszeiten. Und wir brauchen mehr Männer, die mehr Sorgearbeit übernehmen, damit die Karrieren von Frauen nicht an der gläsernen Decke enden.
Wo Frauen weniger verdienen als Männer, müssen die Betroffenen dagegen vor Gericht ziehen können. Deshalb fordern wir, Klagen gegen Lohndiskriminierung endlich zu erleichtern – auch durch ein Verbandsklagerecht für Gewerkschaften, die für betroffene Frauen vor Gericht ziehen. Das Entgelttransparenzgesetz muss ein Entgeltgleichheitsgesetz werden, um gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit durchzusetzen. Es soll Unternehmen auch dazu verpflichten, bestehende Ungerechtigkeiten in der Bewertung von Arbeit schrittweise und branchenübergreifend abzubauen mit dem Ziel, dass Arbeit mit Menschen nicht schlechter bewertet wird als Arbeit mit Maschinen, oder dass Berufserfahrung mit formalen Abschlüssen gleichgestellt wird.
Gleiche Bezahlung –- unabhängig von geschlechtlicher Identität und Herkunft – müssen endlich gewährleistet werden – Gender Pay Gap und Migration Pay Gap überwinden!