Grüne Verbrauchertäuschung bei neuer Haltungskennzeichnung
Zur Einführung der verpflichtenden Haltungskennzeichnung von Agrarminister Cem Özdemir, erklärt Didem Aydurmuş, Mitglied des Parteivorstands der Partei DIE LINKE:
»Am 7. Juni 2022 hat Landwirtschaftsminister Özdemir seine Eckpunkte zur verpflichtenden Haltungskennzeichnung vorgestellt. Es gibt bereits einen Dschungel an Labeln. Eine ernstzunehmende Kennzeichnung ist jedoch längst überfällig. Mit der neu geplanten Haltungskennzeichnung bleiben Haltungsformen erlaubt, die nicht mit dem Staatsziel Tierschutz (Artikel 20a GG) in Einklang gebracht werden können. Was genau hinter der Kennzeichnung steht und wie untragbar die Bedingungen für beispielsweise Schweine in deutschen Ställen sind, bleibt verborgen. Die Tatsache, dass Ställe im Schnitt nur alle 17 Jahre kontrolliert werden, lässt dabei wenig Hoffnung. Nach Julia Klöckner betreiben nun auch die Grünen bei der Kennzeichnung eine Verbrauchertäuschung.
Die neue Haltungskennzeichnung hilft weder der Bevölkerung noch der Landwirtschaft. Es braucht stattdessen eine weitreichende Agrarwende, um langfristig die Versorgung der Bevölkerung mit gesundheitsförderlichen Lebensmitteln zu sichern. Freiwillige Ausstiegsprogramme aus der Tierhaltung, wie es bereits von Landwirtinnen und Landwirten gefordert wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Eine Agrarpolitik, die die Verantwortung auf die Konsumentinnen und Konsumenten schiebt, ist verantwortungslos. Weder Markt noch Politik handeln zukunftsorientiert.«