Insolvente Krankenhäuser: Lauterbachs zynisches Kalkül
Angesichts der Insolvenzwelle bei Krankenhäusern meint Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:
Die Insolvenzwelle bei den Krankenhäusern gehört offenbar zum Kalkül des Bundesgesundheitsministers. Schließlich drohte Lauterbach schon Anfang Juni, dass ein Viertel der Krankenhäuser nicht überleben werde, wenn es keine Unterstützung für seine Krankenhausreformen gibt. Jetzt schaut der Minister tatenlos zu, wie immer mehr Krankenhäuser in die Pleite rutschen.
Offenbar hofft Lauterbach, dass so der Widerstand gegen seine Krankenhausreformen nachlässt. Länder und Kommunen wehren sich zu Recht gegen die Pläne, weil sie einen Kahlschlag auf dem flachen Land befürchten. Tatsächlich würden so viele kleine Krankenhäuser wichtige Kompetenzen verlieren und zu reinen Ambulatorien werden. Operationen und spezielle Therapien soll es dann nur noch in den großen Zentren geben. Das ist lebensgefährlich, denn oft entscheiden Minuten über Leben und Tod. Je weiter der Weg ins nächste Krankenhaus, desto geringer die Überlebenschancen. Und es verschärft den Fachkräftemangel, wenn Beschäftigten zugemutet wird, dass sie immer längere Arbeitswege zurücklegen müssen.
Lauterbachs Reform führt in die falsche Richtung: Die Menschen müssen im Mittelpunkt der Planungen stehen. Wir können den Krankenhäusern nur helfen, wenn wir sie vom wirtschaftlichen Druck befreien. Wir müssen weg von der Profitorientierung im Gesundheitssystem. Solange private Konzerne mitmischen, die nur ihre Profite im Blick haben, werden die Probleme bleiben. Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand! Es muss zudem klar sein, dass die Menschen auf dem Land die bestmögliche Versorgung erhalten.