Pisa: Schulsystem fördert Ungleichheit
Die schockierenden Ergebnisse der Pisa-Studie sind die Quittung für eine gescheiterte Bildungspolitik. Das Hauptproblem: der Zugang zu Bildung ist abhängig von der sozialen Herkunft.
Deutsche Schülerinnen und Schüler haben in der Leistungsstudie Pisa im Jahr 2022 so schlecht abgeschnitten wie nie zuvor. Janine Wissler, Vorsitzende der Partei Die Linke, verweist auf die Ursachen der deutschen Bildungsmisere:
"Die schockierenden Ergebnisse der Pisa-Studie sind die Quittung für eine gescheiterte Bildungspolitik. Das Hauptproblem: der Zugang zu Bildung ist abhängig von der sozialen Herkunft. Das mehrgliedrige Schulsystem fördert Ungleichheit, statt unterschiedliche Startchancen zu kompensieren. DIE LINKE fordert längeres, gemeinsames Lernen in gut ausgestatteten, ganztägig arbeitenden Gemeinschaftsschulen.
Hinzu kommt: Seit Jahrzehnten herrscht an den Schulen und Kitas Personalmangel. Der Mangel ist überall spürbar: Stundenausfälle und viel zu große Klassen, in denen Kinder mit besonderem Förderbedarf untergehen. Viele Lehrkräfte sind ausgebrannt, gehen in Teilzeit oder scheiden ganz aus dem Schuldienst.
Die chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens zeigt sich überall. Viele Gebäude sind marode und stark sanierungsbedürftig. Doch anstatt hier endlich angemessene Förderprogramm aufzulegen, streitet man sich lieber über die Einhaltung der Schuldenbremse. Dabei liegt Deutschland beim Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschland im europäischen Vergleich ganz hinten.
Es darf kein "Weiter so" geben, jedes Kind muss nach seinen Bedürfnissen gefördert werden. Wer Bildungsmöglichkeiten beschneidet, gefährdet die Zukunft kommender Generationen."