Regulierung statt Prekarisierung
"Die weltweite Zunahme ungesicherter Arbeitsverhältnisse trotz Wirtschaftswachstums zeigt das dramatische Versagen der Politik. Statt Wohlstand für alle wächst die soziale Ungleichheit", erklärt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE, zu dem heute veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Er erklärt weiter:
Dreiviertel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weltweit sind zeitlich befristet beschäftigt, arbeiten in informellen Jobs - oft ohne Verträge - als Selbstständige oder in unbezahlter Familienarbeit, so der "World Employment and Social Outlook 2015" (WESO) der ILO. Trotz wirtschaftlichen Wachstums nimmt die Zahl sozial ungesicherter Beschäftigungsverhältnisse weltweit zu. Deshalb würden Einkommen sinken und die Armut wachsen, die Lücke zwischen besser bezahlten Festanstellungen und instabilen Arbeitsformen habe sich weltweit vergrößert. Die ILO fordert die Politik auf, gegen die globale Zunahme der Einkommensunsicherheit vorzugehen.
Auch in Deutschland sind reguläre Arbeitsverhältnisse rückläufig: Der Anteil der Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer ist von 1993 bis 2013 von 76,8 auf 67,5 Prozent gesunken. Der Anteil der atypisch Beschäftigten ist hingegen um mehr als 70 Prozent von 13,1 auf 21,4 Prozent angestiegen.
Hinter dem Beschäftigungswunder steckt eine dramatische Prekarisierung der Arbeitswelt und die Bundesregierung findet darauf keine Antwort. DIE LINKE fordert eine Regulierung statt einer weiteren Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse. Sachgrundlose Befristungen, Kettenverträge, Tarifflucht und Lohndumping durch Werkverträge müssen ein Ende haben. DIE LINKE will gute Arbeitsverhältnisse, mit denen alle ihre Zukunft planen können - Das muss drin sein!