SPD sollte Corbyns Sieg ernst nehmen
"Mit der Wahl Jeremy Corbyns zum Vorsitzenden der britischen Labour-Partei vollzieht diese einen beeindruckenden Linksschwenk. Die SPD, die nicht aus dem Umfragetief herauskommt, bekommt mit Corbyns Kampagne demonstriert, wie eine sozialdemokratische Partei Vertrauen zurückgewinnen kann. Dazu gehört, sich nicht weiter an die Austeritätspolitik der Konservativen zu versklaven", so Arne Brix, Mitglied des Parteivorstands der Partei DIE LINKE. Brix weiter:
Corbyn steht für einen Bruch mit der verhängnisvollen, unsozialen Austeritätspolitik und für eine friedliche Außenpolitik. Er verkörpert damit eine wirkliche Alternative zu der bürgerlichen Cameron-Regierung. Das belegt die beispiellose Mobilisierung für Corbyn bei der Urwahl des Vorsitzenden. Über 40.000 neue Mitglieder hat Labour in den letzten Woche gewonnen und noch mehr haben sich als Unterstützer in die Wahllisten eintragen lassen.
Mit Corbyn gerät die britische Regierung nun erheblich unter Druck. Sein Sieg bei der Urwahl bedeutet aber nicht nur eine Chance für Großbritannien. Es ist ein Zeichen für die sozialen Kräfte in ganz Europa. Für Deutschland stellt sich die Frage, ob die Merkel-CDU weiter im Schlafwagen dieses Land regieren kann oder ob es ernsthafte Alternative zu ihr gibt. Der Ball liegt bei der SPD, sie muss sich endlich bewegen.