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Klaus Ernst

Stunde der Heuchler

"Günter Beckstein ist ein Heuchler", kommentiert Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Partei DIE LINKE, die Ausfälle des bayerischen Ministerpräsidenten.

Becksteins Scheinheiligkeit ist kaum zu überbieten. Er hat als Innenminister mit dafür gesorgt, dass mit Schalck-Golodkowski eine der Triebfedern des DDR-Systems, der auch mit Franz Josef Strauß den Milliardenkredit eingefädelt hat, bis heute weitgehend unbehelligt in Bayern leben kann. Er sitzt mit Unionsministerpräsidenten wie Dieter Althaus oder Stanislaw Tillich einträchtig am Tisch, die diensteifrige SED-Blockpartei-Mitglieder waren. Und er huldigt einer Kanzlerin, die als FDJ-Sekretärin Stütze des SED-Regimes war. Das Glashaus, in dem Beckstein sitzt, hat so viele Scheiben, dass der bayerische Ministerpräsident gar nicht genug Steine hat, um sie alle einzuwerfen.

Gerade in den alten Bundesländern, wo eine Mitgliedschaft in der SED faktisch nicht möglich war, hat DIE LINKE größte Mitgliederzuwächse. Der Versuch Becksteins, DIE LINKE mit der SED gleichzusetzen, ist reine Wahlkampfpolemik und zeigt, dass der CSU im Wahlkampf das Wasser bis zum Halse steht. Mit dem Einzug der LINKEN in den bayrischen Landtag wäre es mit der absoluten Mehrheit der CSU vorbei.



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