Gute Arbeitsbedingungen brauchen einen gesetzlichen Rahmen
Online-Veranstaltung zu Erfahrungen gewerkschaftlicher Solidarität entlang der Lieferkette am Beispiel des Textilsektors
Am Donnerstag, den 8. April 2021, 14:30 bis 16:30 Uhr
Eva-Maria Schreiber, Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Susanne Ferschl, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gute Arbeit, laden Sie herzlich ein zur Online-Diskussion mit:
- Maren Ulbrich (polit. Sekretärin ver.di Fachbereich Handel, Branchenpolitik & Fachgruppe Einzel- & Versandhandel)
- Dithhi Bhattacharya, (Director, Centre for Workers' Management in Indien)
- Albert Schmitt - H&M München, Betriebsrat und Gesamtbetriebsrat-Mitglied
Unternehmen der Textilbranche haben weltweite Lieferketten und sind global miteinander vernetzt. Multinationalen Einzelhändler wie H & M, Primark oder Zara beziehen ihre Bekleidung aus Fabriken mit häufig ausbeuterischen Arbeitsbedingungen aus allen südasiatischen Ländern. Die Zuliefererfirmen müssen dabei in immer kürzerer Zeit immer mehr Waren produzieren. Dieser Arbeitsdruck geht auf Kosten der Beschäftigten. Niedrige Löhne, übermäßig lange Arbeitstage, psychischer Druck und sexuelle Belästigung sind die tägliche Realität vieler Arbeiter*innen. Freiwillige Initiativen, wie der Grüne Knopf, ändern daran kaum etwas.
Auch hierzulande sparen die Unternehmen vor allem bei den Beschäftigten. Die Löhne sind gering, es kommt immer wieder zu Entlassungen und die Arbeit von Betriebsrät*innen wird behindert. Für gewerkschaftlich Engagierte ist die Bekleidungsindustrie ein hartes Pflaster.
Nichtsdestotrotz wehen sich die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften dagegen, in Deutschland, wie international. Und sie unterstützen sich auch gegenseitig in ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne. Wir wollen an diesem Abend der Frage nachgehen, wie gewerkschaftliche Solidarität entlang von Lieferketten aussehen kann.
An diesem Nachmittag wollen wir von ihren Erfahrungen hören und uns mit folgenden Fragen beschäftigen:
Was sind derzeit die Herausforderungen und Probleme mit denen Arbeitnehmer*innen in ihrer Branche in Deutschland und in Indien konfrontiert sind?
Welche Lernerfahrungen lassen sich aus bereits bestehenden Kooperationen von Gewerkschafter*innen entlang der Lieferkette ziehen?
Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen braucht es, um die Verhandlungsmacht der Beschäftigten an beiden Enden der Wertschöpfungskette zu stärken? Welche Beitrag kann das aktuell diskutierte Lieferkettengesetz liefern?
Wir bitten um Anmeldung bis 6. April 2021 an eva-maria.schreiber.ma06@bundestag.de. Den Zugangslink bekommen Sie dann am 7. April 2021 zugeschickt.