Heimatlos in Köln (H.i.K.) - Linda Rennings
"Sie haben keine Lobby"(1), sagt Linda Rennings - in der Szene als die "kölsche Linda" bekannt - über obdachlose Frauen. "Es kann nicht sein, dass Menschen - ohne die Würde des Menschen zu achten - so respektlos von Politik und Gesellschaft behandelt werden"(7). Als ehemalige Betroffene kennt sie die tatsächlichen Probleme, vor denen gerade obdachlose Frauen in besonderem Maße stehen, nur allzu gut. Aufgrund von schwerer Krankheit und persönlichen Schicksalsschlägen erging es ihr wie leider zunehmend mehr Menschen in unserer Gesellschaft: Arbeitsunfähigkeit, Jobverlust, Zwangsräumung, Obdachlosigkeit. 2005 landet sie auf der Straße, lebt ein Jahr auf dem Friedhof in der Nähe des Grabes ihrer Großmutter - die einzige Person, die immer an sie geglaubt hatte, und bei der sie so etwas wie Geborgenheit erfahren hatte. 2011 schafft die heute 55jährige gelernte Fleischereifachverkäuferin den Schritt zurück in ein geregeltes Leben mit festem Wohnsitz. Obwohl sie selbst am Existenzminimum lebt und sich nur mit einer kleinen Rente, die auf Grundsicherung aufgestockt wird, über Wasser hält, macht sie es sich aufgrund ihrer Erfahrungen auf der Straße zur Lebensaufgabe, obdachlosen Menschen und ganz besonders Frauen zu helfen. Der gemeinnützige Verein H.i.K., der sich allein aus Spenden finanziert, hat sich zum Ziel gesetzt, obdachlosen Menschen (Schwerpunkt obdachlose Frauen) neuen Mut zu geben, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihnen neue Perspektiven zu erarbeiten. Die kölsche Linda, die nicht nur Gründerin und Vorstandsmitglied von H.i.K. ist, sondern all ihre Zeit und Energie in ihr ehrenamtliches Engagement für den Verein steckt, ist dabei Allroundtalent: Sie ist nicht nur direkt bei den Menschen auf der Straße unterwegs, hört ihnen zu, bietet Hilfe an, begleitet sie zur nächsten Notschlafstelle oder hilft bei Behördengängen, sondern organisiert auch private Spenden und sogar Wohnungen für ihre Schützlinge. weitere Informationen