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77 Prozent sind 23 Prozentpunkte zu wenig!
Zum morgigen bundesweiten "Equal Pay Day" erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping:
Es hat den Frauen in Deutschland nichts gebracht, dass eine Frau das Land regiert. Trotz rechtlicher Gleichstellung auf dem Papier, erhalten Frauen heute immer noch durchschnittlich 23 Prozent weniger Lohn als Männer.
Die Formen der Lohndiskriminierung sind vielfältig: Frauen arbeiten häufig in Teilzeit, Mini-Jobs und überdurchschnittlich oft zu Niedriglöhnen oder leiden unter ungerechten betrieblichen Eingruppierungen und Tarifverträgen. Frauen arbeiten häufiger als Männer in Branchen und Berufen mit niedrigem Einkommensniveau und schaffen es nur selten in die Chefetagen von Unternehmen.
Bereits 1957 verpflichtete sich die Bundesrepublik, gleiches Entgelt für Männer und Frauen bei gleicher und gleichwertiger Arbeit sicherzustellen. Dieser Grundsatz muss endlich durchgesetzt werden. Deshalb fordert DIE LINKE:
- einen gesetzlichen Mindestlohn von mehr als acht Euro – denn internationale Erfahrungen haben gezeigt, dass Mindestlöhne die Lohnschere schließen helfen;
- diskriminierungsfreie Tarifverträge;
- ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft - denn die Hälfte der Jobs in Berufen und Lohngruppen stehen Frauen zu;
- besseren Rechtsschutz für Betroffene - denn ohne Verbandsklagerecht und eine Verbesserung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz lassen sich Ansprüche nicht durchsetzen;
- kürzere Arbeitszeiten und eine familienfreundliche Arbeitswelt - denn ohne eine gerechte Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern bleiben Frauen in der Teilzeitfalle.
Am "Equal Pay Day" werden bundesweit verschiedenen Aktionen über die Ursachen von Entgeltunterschieden aufklären, an denen sich DIE LINKE beteiligt.