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Frauenförderung statt Sündenbockmentalität
Erneut bedient Bundesfrauenministerin Christina Schröder Vorurteile gegen den Islam. Bei der Vorstellung einer von ihr in Auftrag gegebenen Studie der Bundesregierung über Zwangsheiraten stellte sie Falschbehauptungen auf. Dazu erklärt Christine Buchholz, Mitglied im geschäftsführenden Parteivorstand der LINKEN:
Bundesministerin Schröder behauptet einen direkten Kausalzusammenhang zwischen der Religion des Islam und dem Phänomen der Zwangsheiraten sowie weiterhin, dass 83,4 Prozent der Eltern der Betroffenen Muslime seien. "Diese Behauptung ist schlichtweg falsch, denn Betroffene von Zwangsverheiratung sind zu keiner Zeit im Rahmen dieserStudie direkt befragt worden", stellen die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats und Verfasser der Studie richtig. "Sehr befremdet" und "hinters Licht geführt" zeigen sie sich darüber, dass Schröder trotz ausführlicher Beratung im Vorfeld über den Themenkomplex die Ergebnisse der Studie willentlich entstellt.
Die von Christina Schröder formulierten Behauptungen stellen eine unzulässige Verkürzung dar: Ebenso ist auch der christliche Glaube nicht ursächlich für die Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen verantwortlich.
Probleme löst man nicht durch Zuschreibungen. Anstatt wieder einmal rassistische Stereotype zu bedienen, bedarf es konkreter Taten: Grundlegende Änderungen im Staatsbürgerschafts- und Aufenthaltsrecht sowie einen Ausbau der Mädchen- und Frauenförderung.