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Internationaler Kindertag mahnt zum Kampf gegen Kinderarmut
Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni 2017 erklärt die Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Katja Kipping:
An diesem Tag führt kein Weg daran vorbei, an die Kinderarmut in Deutschland zu erinnern: Mehr als jedes fünftes Kind ist arm. Und das in einem der reichsten Länder der Welt. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass über 2,6 Millionen Kinder massiven Entbehrungen, Ausgrenzungen und Benachteiligungen ausgesetzt sind, die ihren weiteren Lebensweg prägen werden.
Es ist mir völlig unverständlich, wie die Bundesregierungen in den letzten Jahrzehnten diesem Elend zuschauen konnten, während sie gleichzeitig großzügige Wohltaten für Konzerne und Besserverdienende verteilt haben.
Damit muss endgültig Schluss sein. Wir müssen umgehend konkrete Maßnahmen ergreifen um die Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten für Kinder und Jugendlichen zu verbessern – und zwar schnell.
DIE LINKE fordert als Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder in Schule und Kita und eine Kindergrundsicherung.
Wir brauchen eine Kindergrundsicherung in Höhe von 564 Euro, um allen Kindern eine faire Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Die 6,2 Millionen Kinder in Kita und Schule in Deutschland werden außerdem viel zu oft mit Essen von schlechter Qualität abgespeist oder bekommen gar nichts zu Essen. Manchmal können Kinder aus armen Familien ihren Mitschülerinnen und Mitschülern beim Essen nur zuschauen weil ihre Eltern die Beiträge nicht bezahlt haben.
Deswegen schlägt DIE LINKE ein Sonderprogramm vor, damit alle Kinder in Kitas und Schulen ein kostenfreies, warmes und gesundes Mittagessen bekommen. Das kostet für ein ganzes Schuljahr 6,82 Milliarden Euro und ließe sich problemlos aus den aktuellen Haushaltsüberschüssen finanzieren.