Ausgewählte Presseerklärungen
Deutsche Botschaft in Pjöngjang nicht räumen, sondern diplomatische Kanäle offen halten
Anlässlich der weiteren Zuspitzung des Konflikts auf der koreanischen Halbinsel erklärt das Mitglied des Vorstandes der Partei DIE LINKE, Wolfgang Gehrcke:
Es gibt keinen Anlass, die Drohungen aus Nordkorea auf die leichte Schulter zu nehmen. So absurd die Bilder des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un auch erscheinen, wenn er Ziele für die Armee festlegt, so steht jedoch ein hoch bewaffnetes Land mit einer großen Armee und modernen Waffen, inklusive der Möglichkeit atomare Waffen einzusetzen, dahinter.
Es ist vernünftig, wenn die Bundesregierung die diplomatischen Beziehungen nicht abbricht und die Botschaft in Pjöngjang nicht räumt. Gerade in Zeiten einer akuten Krise müssen diplomatische Kanäle offen gehalten werden. Gleichfalls trägt Nordkorea die volle Verantwortung, das Botschaftspersonal umfassend zu schützen. Diese Minimumanforderung des Völkerrechtes kann nicht zur Disposition gestellt werden. Politiker der Linksfraktion, darunter auch ich, haben sich immer wieder für eine Normalisierung der Beziehungen mit Nordkorea eingesetzt. Auch deshalb erwarte ich, dass unsere Warnungen und unser Protest in Pjöngjang zur Kenntnis genommen werden.
Es wäre vernünftig, wenn Südkorea und die USA ihrerseits nicht den Konflikt weiter eskalieren. Die koreanische Halbinsel braucht nicht mehr Waffen und Militärmanöver. Deutschland sollte den Zusammenschluss der blockfreien Staaten um Vermittlung in dieser höchst angespannten Situation bitten.