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Massenflucht im Südsudan: Gelder für UN-Flüchtlingshilfswerk müssen aufgestockt werden
Die Lage im Südsudan hat sich dramatisch zugespitzt: Laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sind rund 930 000 Menschen aus dem Südsudan geflohen, geschätzte 1,6 Millionen sind im Land auf der Flucht. Recht und Ordnung sind zusammengebrochen: Morde, sexuelle Übergriffen gegen Frauen und Zusammenstöße zwischen Regierung und bewaffneten Gruppen greifen um sich. Die Wirtschaft liegt am Boden, in der Hauptstadt Juba ist Cholera ausgebrochen. Vier Millionen SüdsudanesInnen sind nach UN-Angaben vom Hunger bedroht. Viele davon leben in Flüchtlingscamps, in denen zudem eine massive Verschärfung der hygienischen und medizinischen Lage befürchtet wird. "Doch während immer mehr Menschen fliehen müssen und ihre Versorgungslage zunehmend schlechter wird und deshalb schnell Hilfsgelder und Hilfsgüter gebraucht werden, gehen die finanziellen Mittel des UN-Flüchtlingshilfswerk bereits zur Neige. Das Hilfswerk hat erst rund 20 Prozent der benötigten 608,8 Millionen US-Dollar erhalten. Die fehlenden Gelder müssen schnell zur Verfügung gestellt werden", erklärt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE.
Es wird immer wieder darüber gesprochen, dass die Fluchtursachen bekämpft werden müssten, damit nicht so viele Menschen gezwungen werden zu fliehen. Aber die Massenflucht aus dem Südsudan findet kaum Beachtung, da sie sich weit genug von Deutschland entfernt ereignet. Die reichen Länder denken nicht daran im erforderlichen Umfang finanziell zu helfen, während die umliegenden Länder die Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge ohne ausreichende Unterstützung bewältigen müssen. Doch je mehr die Lage im Südsudan eskaliert und je schlechter die Versorgung der Geflüchteten in der Region wird, desto eher werden sich die Fluchtrouten in Richtung Norden verlagern.