Armut in Frankfurt: alleinerziehend, teilzeitbeschäftigt, migrantisch
Die finanzielle Schere zwischen armen und reichen Familien geht immer weiter auseinander, insbesondere Kinder sind die Leidtragenden dieser Entwicklung, so die Ergebnisse der neuen Studie der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbandes. Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:
„Die wachsende Kluft zwischen arm und reich ist keine LINKE Phrase, sondern wird wieder einmal mit Zahlen belegt. In einer Stadt, die auch dieses Jahr wieder die höchsten Gewerbesteuereinnahmen seit je erwartet, sind Einsparungen und Kürzungen im Sozialbereich nicht hinnehmbar. Frankfurt muss gezielt dort städtische Unterstützung leisten, wo Konsumausgaben für den sozialen Grundbedarf nicht mehr geschultert werden können. Denn neben ausgewogener Ernährung, guter Kleidung und Gesundheitspflege gilt soziale Teilhabe gleichermaßen als Grundbedarf, auf den auch Kinder ein Recht haben. Der Zoobesuch mit Eis oder die Komplettausstattung für die Schule dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein.“
Aus den Materialien zur Stadtbeobachtung 27 sind einige Zahlen zu entnehmen, die Armut und Kinderarmut lokalisieren. So sind die durchschnittlichen Einkommen in Frankfurt zwar höher als in anderen kreisfreien Städten, die durchschnittlichen Haushaltseinkommen im Vergleich jedoch gleichbleibend oder gar niedriger. Es gibt einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung und Minijobs und die Einkommensunterschiede zwischen deutschen und ausländischen Arbeitnehmer*innen sind eklatant. Der Paritätische verweist auf die besondere Betroffenheit von Alleinerziehenden; in Frankfurt sind das über 16.000.
„In Frankfurt ist Armut alleinerziehend, teilzeitbeschäftigt und migrantisch – und betrifft damit viele“, so Pauli. „Und gerade Kinderarmut macht deutlich, dass die versprochene Chancengleichheit nicht eingelöst wird. Dagegen müssen und können wir kommunal vorgehen!“