Braunschweig – Dank ALBA Großimporteur von Plastikmüll
Braunschweig ist insgesamt zu einer Drehscheibe für Geschäfte mit Plastikmüll geworden.
Mülltrennung gehört zu vielen Haushalten in Deutschland - also auch hier in Braunschweig - dazu. Denn schließlich kann dadurch nicht nur Geld gespart werden. Da der Plastikmüll recycelt wird, wird so auch die Umwelt geschont – zumindest in der Theorie. Aufgrund mehrere Anfragen der Linksfraktion steht nun fest, dass der Anteil des Plastikmülls, der recycelt wird, kontinuierlich sinkt. Laut der Antwort der Verwaltung wurden 2018 fast 50 Prozent verbrannt. Doch nicht nur der Braunschweiger Müll sammelt sich dafür in Watenbüttel auf den Halden und wartet auf die „thermische Verwertung“, wie das Verbrennen offiziell genannt wird. Lediglich sechs Prozent des dort gelagerten Plastikmülls wird hier erzeugt. Auch das ergab sich aus den Anfragen der Linksfraktion.
„Wieder hat unser beharrliches Nachfragen eine negative Auswirkung der Privatisierungen ans Tageslicht gebracht: Braunschweig ist eine Drehscheibe für Geschäfte mit Plastikmüll“, fasst Udo Sommerfeld, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat der Stadt, die Ergebnisse zusammen. 94 Prozent der rund 140.000 Tonnen in Watenbüttel lagernden Plastikabfälle – die regelmäßig auch die umliegenden Felder verunreinigen und bis in die Okeraue fliegen - werden in ganz Deutschland und Dänemark eingesammelt und nach Braunschweig gebracht. „Durch die Privatisierung der Abfallentsorgung hat die Firma Alba ihre Möglichkeiten genutzt und Braunschweig zum Großimporteur von Plastikmüll gemacht“, kritisiert Sommerfeld. Braunschweig ist insgesamt zu einer Drehscheibe für Geschäfte mit Plastikmüll geworden, denn 4.000 Tonnen werden von hier aus zur „Weiterverarbeitung“ nach Bulgarien und England exportiert.
„Das mindeste, was Alba tun muss, ist der Bau einer Halle für die Lagerung des Plastik-Mülls, damit die Belastung der umliegenden Flächen und der Okeraue endlich aufhört“, fordert Sommerfeld abschließend.