Fachkräftemangel beim JobCenter noch nicht angekommen
Die Ratsfraktion DIE LINKE. Essen hat kein Verständnis dafür, wenn bei der Jobvermittlung des JobCenters offensichtlich die Qualifikation der Arbeitssuchenden ignoriert wird. Dies zeigt der jetzt bekanntgewordene Fall eines Diplom-Ingenieurs aus dem Irak, der trotz seiner Qualifikation und Integrationsbereitschaft keine ausreichende Unterstützung zur Vermittlung in seinen Bereich bekommen hat und stattdessen bei McDonald’s arbeiten sollte.
„Eine Vermittlungspraxis à la ,Hauptsache in Beschäftigung‘ lehnen wir klar ab und fordern stattdessen eine Vermittlung, die die Qualifikation und die Interessen der Arbeitssuchenden in den Mittelpunkt stellt“, so die Fraktionsvorsitzende Gabriele Giesecke. „Gerade angesichts eines grassierenden Fachkräftemangels ist es für uns unverständlich, warum das JobCenter Hochschulabsolventen Steine in den Weg legt, statt ihnen zur beruflichen Eingliederung in ihrem Bereich die notwendige Unterstützung zu gewähren. Es kann nicht sinnvoll sein, sie in jede Arbeit zu drängen, ohne dabei Rücksicht auf ihre Qualifikation zu nehmen. Dadurch wird niemandem geholfen und enormes Potential verschwendet.“
Aus Sicht der Ratsfraktion DIE LINKE ist diese Vermittlungspraxis auch gerade aus integrationspolitischer Sicht fatal, wenn selbst Fachkräften mit hoher Integrationsbereitschaft viele Türen verschlossen bleiben.
Damit tut das JobCenter weder den Betroffenen noch der Gesellschaft einen Gefallen.
„Der jetzt bekanntgewordene Fall wirft die Frage auf, ob das JobCenter bei seiner Jobvermittlung in angemessener Weise auf die Qualifikation und Interessen der Arbeitssuchenden eingeht. Wir werden das Thema weiter verfolgen und z.B. auch im Sozialausschusses thematisieren“, so Gabriele Giesecke abschließend.