Hilfen für Frauen in Notlagen
Mehr Sensibilität für Opfer häuslicher Gewalt bei der ARGE fordert DIE LINKE im Rat. Sie möchte, dass es bei der ARGE spezielle Ansprechpartnerinnen für Frauen in besonderen Notlagen gibt, die Hilfe aus einer Hand gewähren können. Dazu stellt die Linksfraktion einen Antrag im Sozialausschuss. Hella Eberhardt, Fraktionsgeschäftsführerin und Mitglied des Frauenbeirats erklärt, warum Handlungsbedarf besteht: „Wenn Frauen aus gewalttätigen Beziehungen fliehen, stehen sie anschließend zum Teil ohne jede müde Mark da. Das Konto ist leer geräumt, der Partner hat wichtige Unterlagen mitgenommen, die Frauen wissen nicht, wovon sie die nächste Mahlzeit bezahlen sollen. Besonders schlimm ist das, wenn zusätzlich auch noch Kinder betroffen sind.
In dieser an sich schon dramatischen Situation stehen die Frauen bei der Beantragung von ALG-II einem riesigen Wust an Formalitäten gegenüber. Eine besondere Zumutung ist es für sie, an verschiedenen Stellen der ARGE vorzusprechen, gegebenenfalls wiederholt ihre Geschichte darlegen zu müssen und dann auch noch auf unsensible MitarbeiterInnen zu stoßen. Dabei geht oft wichtige Zeit verloren, in der die Frauen nicht wissen, wovon sie und gegebenenfalls ihre Kinder leben sollen.
Seit Jahren versuchen Bochumer Frauenberatungsstellen eine spezielle Ansprechpartnerin bei der ARGE zu bekommen. Immerhin gibt es Ansprechpartnerinnen für Frauen, die ins Frauenhaus geflohen sind. Das sind aber bei weitem nicht alle Frauen, die betroffen sind, wie wir unter anderem von der Frauenberatungsstelle Nora erfahren haben. Bisher waren die Bemühungen der übrigen Beratungseinrichtungen ohne Erfolg. Das wurde beim letzten Treffen des Netzwerks gegen häusliche Gewalt erneut deutlich.
Ganz anders sieht es in der Nachbarstadt Dortmund aus. Dort gibt es zwei Sozialarbeiterinnen beim Sozialamt, die Ansprechpartnerinnen für Frauen in Notlagen sind, dazu gehören auch Opfer von Menschenhandel und ausstiegswillige Prostituierte. Die beiden Mitarbeiterinnen können die Frauen sowohl psychisch unterstützen als auch Leistungen gewähren. Damit erfolgt eine Hilfestellung aus einer Hand, was für die Frauen wesentlich weniger nervenaufreibend und zusätzlich zeitsparender ist. DIE LINKE wird sich im Sozialausschuss dafür einsetzen, dass endlich auch in Bochum eine entsprechende Lösung gefunden wird.“