Zum Hauptinhalt springen
Essen

Integrierte Verkehrsplanung für Essen - Transitauto-bahn gehört endgültig in die „Mottenkiste“

Der einseitige Autobahn-Ausbau hat im Ballungsraum Ruhr keine Zukunft. Die Ratsfraktion DIE LINKE. fordert eine Integrierte Verkehrsplanung für Essen. Sie begrüßt es, dass auch die Essener SPD im Rahmen Ihres heutigen Symposiums den Ausstieg aus A52 und Ruhralleetunnel disku-tiert. Wichtig aus Sicht der Linken ist eine Integrierte Verkehrsplanung, die auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Verkehrsformen, von Wegen zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Öffentlichen Nah-verkehr und dem Auto setzt.

„Sowohl der Ruhralleetunnel als auch die A 52 gehören endgültig in die Mottenkiste,“ so Fraktionsvorsitzender Hans Peter Leymann-Kurtz. „Niemand würde auf die Idee kommen, durch dicht besiedelte Stadtteile Londons oder Paris´ eine weitere Autobahn zu bauen. Dieser Autobahnausbau dient in erster Linie der Beschleunigung des Fernverkehrs und holt zusätzlichen Verkehr mitten in die Stadt. Das ist nicht zumutbar und wird weitere Stadtteile auseinanderreißen.“ 

Eine vergleichende Studie des Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH (wmr) hat schon vor über einem Jahr deutlich gemacht, dass das Hauptproblem für den regionalen Verkehr im Ruhrgebiet ein im Vergleich zu London, Paris, Berlin oder München unterentwickelter ÖPNV ist. Eine Umwandlung von Mitteln für jahrzehntealte Autobahn-Neubaupläne in Fördermittel für den ÖPNV ist geboten.

Dazu Ratsherr Wolfgang Freye, für DIE LINKE. im Planungsausschuss: „Angesichts der zunehmenden Diskussionen um Großprojekte vertreten renommierte Stadtplaner die Auffassung, Großprojekte, die nicht innerhalb von fünf bis sechs Jahren in die Umsetzungsphase gehen, weil sie umstritten sind, sollten nicht weiterverfolgt werden. Das sehe ich auch so.“ Freye weiter: „Der Komplettausbau der A 44 und A 52 vom Essener Süden bis hinter Gladbeck würde nach heutigen Schätzungen über 2 Mrd. Euro kosten. Wir sind davon überzeugt, dass in einem Integrierten Verkehrskonzept dieses Geld effizienter eingesetzt werden könnte. Ein verbessertes Angebot im ÖPNV wird dazu führen, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge öfter stehen lassen, wie das Beispiel Berlin zeigt. Dadurch werden die Straßen entlastet.“

Die Vertreter der Ratsfraktion DIE LINKE. haben die Forderung nach einem Integrierten Verkehrskonzept bereits in der letzten Sitzung des Planungsausschusses angesprochen. Geklärt werden muss natürlich die Finanzierung eines solchen Projektes. Hier sollten die Fördermöglichkeiten für innovative, umweltfreundliche und städteplanerisch sinnvolle Programme geprüft werden.