Runder Tisch Kinderarmut
In der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am kommenden Montag, wird die Linksfraktion einen Antrag zur Einrichtung eines Runden Tisches zur Bekämpfung von Kinderarmut stellen. Darin fordert DIE LINKE eine Vernetzung der verschiedensten Akteure wie den Wohlfahrtsverbänden, Schulen, Sportverbänden, Fraktionen, dem Jobcenter usw., um Möglichkeiten und Handlungsoptionen zu prüfen und Handlungsempfehlungen zur Linderung der Folgen von Kinderarmut zu erarbeiten.
Hierzu erklärt Martina Ammann-Hilberath, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion: „Mittlerweile lebt in Duisburg fast jedes dritte Kind in einer Familie, die auf Hartz IV-Leistungen angewiesen und damit besonders von Armut betroffen ist. Am dramatischsten ist die Situation in Hochfeld und Marxloh. Mehr als jedes zweite Kind lebt in Hochfeld und Marxloh in einer Familie die von Sozialgeld nach SGB II lebt.
Armut wirkt sich für Kinder in vielen ihrer zentralen Lebensbereiche negativ aus. Aus einer Kindheit in Armut wird oftmals eine lebenslange Benachteiligung. Arme Kinder haben neben geringen materiellen Ressourcen schlechtere Zukunfts- und Bildungsperspektiven und sind häufiger von Ausgrenzung betroffen. Bereits mit sechs Jahren können sich arme Kinder im Schnitt schlechter konzentrieren und sind häufiger übergewichtig und krank als ihre nicht armen AltersgenossInnen. Sie können schlechter sprechen und zählen. In Stadtteilen wie Marxloh und Hochfeld mit einer extrem hohen Kinderarmut erhalten Schüler annähernd doppelt so häufig eine Hauptschulempfehlung wie Schüler in der ganzen Stadt. Die Aussicht auf eine Gymnasialempfehlung ist im Gegensatz dazu nur halb so hoch.
Diese Negativspirale muss durchbrochen werden. Ein Ansatzpunkt bietet aus unserer Sicht die Einrichtung eines Runden Tisches, bei dem alle beteiligten Akteure gemeinsam Lösungsansätze zur Bekämpfung der Kinderarmut erarbeiten sollen.“