Sparen bei den Bädern geht auch nachhaltig
Der Bonner Sportausschuss ist gestern einstimmig dem linken Antrag* gefolgt, den Sanierungsstau in allen Bonner Bädern durch Investitionen in Maßnahmen des Klimaschutzes endlich anzugehen. Ein geeignetes Instrument dafür ist die sogenannte Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums: Hiermit fördert der Bund bereits seit 2008 Investitionen in den Klimaschutz durch Städte und Gemeinden. Seit der Novellierung von 2015 fallen – neben dem Austausch von ineffizienten Heizungen – auch spezielle Maßnahmen in Schwimmbädern wie die Nachrüstung von Duschsystemen oder der Austausch ineffizienter Pumpen explizit in den Bereich der Kommunalrichtlinie und werden vom Bund mit bis zu 40 % der Kosten bezuschusst.
Der Ausschuss hat jetzt auf Antrag der Linken beschlossen, dass die Verwaltung entsprechende Förderanträge für alle Bonner Bäder vorbereitet. Angesichts des jahrelangen Sanierungsstaus gehen wir davon aus, dass hier entsprechend großer Bedarf und entsprechend große Möglichkeiten für den Abruf von Bundesmitteln bestehen. Dies wird sich auch positiv auf den konsumtiven Haushalt auswirken: Etwa 30 % der Betriebskosten der Bäder sind Energiekosten. Maßnahmen in diesem Bereich sind also nicht nur aus Umweltperspektive sinnvoll, sondern leisten auch einen nicht unerheblichen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung. Von der Koalition hören wir nur Vorschläge für Einsparungen beim Bäderpersonal – aber das ist eine einseitige Herangehensweise, die nachhaltige Möglichkeiten der Haushaltskonsolidierung im Bäderbereich vernachlässigt. Deshalb freuen wir uns über die breite Zustimmung zur Initiative der Linksfraktion, die einen Weg aufzeigt, den Sanierungsstau anzugehen und zugleich einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung zu leisten.
*vgl. Drucksache 1612543AA3: www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/16/1612543AA3.pdf