Straßenumbenennung: Miriam Makeba statt Lettow-Vorbeck
In der Diskussion um die Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Allee in Hannover-Badenstedt hat der linke Bezirksratsherr Siegfried Seidel jetzt einen Vorschlag von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil aufgegriffen. Danach soll die Straße im hannoverschen „Afrika-Viertel“ in Miriam-Makeba-Alle umbenannt werden.
Die weltbekannte afrikanische Sängerin Miriam Makeba wurde 1932 in einem Township in der Nähe von Johannesburg geboren und kämpfte seit 1960 gegen das Apartheid-Regime in Südafrika und für die Menschenrechte. Makeba war 1959 nach dem Auftritt in einem Anti-Apartheid-Film die Rückreise nach Südafrika verweigert worden. 30 Jahre lang lebte und arbeitete sie im Exil und wurde als Sängerin mit Titeln wie „The Lion Sleeps Tonight“ weltberühmt, bevor Nelson Mandela sie 1990 zurück nach Südafrika holte. Miriam Makeba starb am 10. November 2008.
Paul Lettow-Vorbeck spielte eine entscheidende Rolle bei der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstandes der Herero und Nama in der damaligen Kolonie Deutsch Südwestafrika und setzte sich in der Weimarer Republik aktiv für die Beseitigung der Demokratie ein.
„Auch SPD und Grüne im Bezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt sollten diesem attraktiven Vorschlag von Seiten der Bewohner des Stadtteils zustimmen können“, meint Bezirksratsherr Siegfried Seidel zu seinem entsprechenden Antrag. Voraussetzung für die Umbenennung ist allerdings ein positives Ergebnis der zurzeit vorgenommenen rechtlichen Prüfung.