Umweltsünde in Bremerhaven geplant
Zum wiederholten Mal soll ein ökologisch bedeutsamer Lebensraum Bremerhavens einem weiteren Hafenausbau zum Opfer fallen – der Weserportsee. Das seit 1997 unter Naturschutz stehende Gewässer im Stadtbremischen Überseehafen ist vor Jahren als Ausgleichfläche für den damaligen Hafenausbau (Erzhafen) geschaffen worden.
Mit seiner 11,8 ha großen Fläche gilt der Weserportsee als Biotop für zahlreiche Tiere, die hier ihre lebensnotwendigen Bedingungen vorfinden. Sogar die Rohrdommel – sie steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten – wurde an diesem See gesichtet, der als Naturschutzgebiet außerdem eine wichtige Verbundfunktion zu den noch unbebauten Grünzonen an der Neuen Aue nördlich und südlich der Cherbourger Straße hat. Jetzt weckt er die Begehrlichkeiten der Bremer Lagerhausgesellschaft und soll zugeschüttet werden, um Platz für weitere Autostellplätze zu schaffen. Dazu erklärt Walter Müller, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft und Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung Bremerhaven:
„Schlimm genug, dass dem Hafenbetreiber die Autostellplätze wichtiger sind als ein art- und landschaftserhaltendes Naturschutzgebiet. Aber auch die Hoffung, dass sich seitens der regierenden Politik ein Widerspruch regt, bleibt wohl vergebens. Aufgrund des vor Ort florierenden Autoumschlags – im vergangenen Jahr hat die Bremer Lagerhausgesellschaft rund 2 Millionen Autos verladen – stimmen auch der Senator für Wirtschaft und Häfen Ralf Nagel sowie die Hafengesellschaft Bremen Ports in den Abgesang auf den Weserportsee ein. Damit die Wirtschaft floriert, wird ein Naturschutzgebiet unwiederbringlich fallengelassen. Was für eine Enttäuschung!“